Schulter ausgekugelt

Schulter ausgekugelt

Von der Verletzung zur Stärke: Schulterschmerzen ade

In diesem Blogbeitrag geht es um die Transformation von Schulterschmerzen in Stärke. Mit einigen einfachen Übungen und Tipps können Sie Ihre Schulterverletzungen überwinden und Ihre Muskulatur stärken. Entdecken Sie neue Wege, um Schmerzen zu vermeiden und Ihre Schultern zu stärken.

Unter allen Gelenken im menschlichen Körper ist die Schulter dasjenige, das am häufigsten auskugelt. Tatsächlich geschieht dies bei 50% aller Fälle von ausgekugelten Gelenken. Dies ist jedoch nicht überraschend, da die Schulterpfanne relativ klein ist. Eine Auskuglung der Schulter kann in der Regel durch eine von drei Ursachen verursacht werden: Trauma (z.B. nach einem Sturz oder Kontakt mit einem Gegner), Non-Trauma (ohne direkte Einwirkung) oder angeborene Hypermobilität bzw. Laxizität des Schultergelenks. Auf dieser Seite werden wir alle wichtigen Fragen zur Auskuglung der Schulter klären - warum es passiert, ob eine Operation erforderlich ist, wie man selbst die Stabilität der Schulter verbessern kann und vieles mehr. 

DIE STRUKTUR DES SCHULTERGELENKS

Die Schulter ist eine raffiniert zusammengesetzte Struktur, bestehend aus nicht weniger als vier Gelenken:

  1. Das Glenohumeralgelenk verbindet den Oberarm mit dem Schulterblatt. Der Kopf des Oberarms und die Pfanne des Schulterblatts sind durch die Rotatorenmanschette, auch bekannt als Schulterkapsel, miteinander verbunden. Kleine Muskeln spielen dabei eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Oberarmkopfs in der Pfanne.
  2. Das AC-Gelenk stellt die Verbindung zwischen dem Dach der Schulter (Acromion) und dem Schlüsselbein (Clavicula) dar. 
  3. Das SC-Gelenk bildet die Verbindung zwischen Brustbein (Sternum) und Schlüsselbein (Clavicula).
  4. Schließlich gibt es das scapulathorakale Gelenk, welches das Schulterblatt (Scapula) mit dem Brustkorb (Thorax) verbindet.

Die Befestigung des Schulterblatts erfolgt über Muskeln im oberen Rückenbereich. Im Vergleich zur tiefen Hüftpfanne kann man die schultereigene Gelenkpfanne eher als kleine Schale bezeichnen - verstärkt wird sie durch das Labrum, einen knorpeligen Ring direkt an der Gelenkpffane angebracht. Dieses Labrum wiederum ist eng verwoben mit den Muskeln der Rotatorenmanschette, welche zusammen die Schulterkapsel bilden. Man sollte diese Muskelgruppe als dynamische "Gegenspieler" betrachten, die den Schulterkopf stabilisieren, indem sie zur richtigen Zeit angespannt werden und so die Bewegungen unterstützen. Die Anatomie der Schulter ist äußerst sinnvoll für ihre vielfältigen Aufgaben. Dank der geringen Größe der Gelenkpfanne kann unser Arm in alle Richtungen frei bewegt werden. Diese große Bewegungsfreiheit stellt jedoch eine Herausforderung dar, wenn es um die Stabilisierung des Schultergelenks im Körper geht.

WIE ENTSTEHT DAS PROBLEM?

Die Ursachen für eine ausgekugelte Schulter lassen sich in der Regel wie folgt zusammenfassen:
1. Trauma: Eine Auskuglung der Schulter tritt häufig nach einem Sturz oder bei Kontakt mit einem Gegner auf.
2. Nicht-traumatisch: Eine Auskuglung ohne direkte Einwirkung, was normalerweise nur dann vorkommt, wenn die Schulter zuvor schon einmal ausgerenkt war.
3. Angeboren: Hypermobilität oder Laxität (Schlaffheit) des Schultergelenks.

Etwa 75% aller Fälle von ausgekugelter Schulter treten vorne auf und werden am häufigsten beim Sport oder durch einen Sturz verursacht. In etwa 20% der Fälle kommt es zu einer Rückverlagerung, zum Beispiel bei Verkehrsunfällen. Diese Diagnose wird oft übersehen, da sie bei körperlichen Untersuchungen weniger offensichtlich ist als eine Vorwärtsausrenkung. In 5% der Fälle kann die Ausrenkung in verschiedene Richtungen erfolgen (typischerweise bei Hypermobilität). In einigen Fällen können mehrere Strukturen durch eine traumatische Luxation beeinträchtigt sein. Das Bindegewebe der Gelenkkapsel und/oder des Labrums kann gedehnt oder gerissen werden. Darüber hinaus kann es zu einer sogenannten "Bankart-Läsion" kommen, bei welcher das untere Ende der Gelenkhöhle infolge eines Aufpralls bricht bzw Fraktur erleidet. Dies geht oft mit einer "Hill-Sachs-Läsion" einher, einer Delle im Schulterkopf selbst. Eine Röntgenaufnahme der Schulter kann dies entweder zeigen oder ausschließen."

1. Wie kann man Schulterschmerzen behandeln?

Wenn Sie unter Schulterschmerzen leiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu behandeln. Eine der effektivsten Methoden ist die Physiotherapie. Hierbei werden gezielte Übungen durchgeführt, um die Muskulatur rund um die Schulter zu stärken und somit Schmerzen zu lindern. Auch Wärme- oder Kältebehandlungen können helfen, die Beschwerden zu reduzieren. In manchen Fällen kann auch eine Schmerztherapie mit Medikamenten sinnvoll sein. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich von einem Facharzt beraten lassen und die richtige Therapie für Ihre individuelle Situation finden. Vermeiden Sie außerdem Überbelastung und achten Sie auf eine ergonomische Haltung im Alltag und am Arbeitsplatz. Durch gezielte Maßnahmen können Sie Ihren Schultern wieder mehr Stabilität und Kraft geben, um langfristig schmerzfrei zu bleiben.

 

2. Die Ursachen für Schulterschmerzen

Schulterschmerzen können viele Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist die Überlastung der Schultermuskulatur, zum Beispiel durch einseitige Belastungen oder eine falsche Haltung. Aber auch Verletzungen wie Sehnenentzündungen oder eine Schulterluxation können zu Schmerzen führen. Um die Schmerzen effektiv behandeln zu können, ist es wichtig, die Ursache herauszufinden und gezielt zu behandeln. In manchen Fällen kann auch eine Physiotherapie oder eine Operation notwendig sein. Wichtig ist jedoch, dass die Behandlung individuell auf den Patienten abgestimmt wird und regelmäßig durchgeführt wird. Denn nur so kann eine dauerhafte Besserung erreicht werden.

DIAGNOSE

Die Diagnose einer Schulterauskuglung ist in der Regel recht einfach, da eine deutliche Auskuglung erkennbar ist und die Schulter oft wieder eingerenkt werden muss. Danach verspürt man fast immer ein instabiles Gefühl und hat Angst vor erneuter Ausrenkung. In manchen Fällen kann der Patient dieses instabile Gefühl oder die Ausrenkung durch bestimmte Bewegungen zeigen. Bei traumatischen Ursachen treten häufig starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf. Bei nicht-traumatischen Ausrenkungen oder vorhandener Lockerheit des Schultergelenks sind diese Symptome jedoch nicht immer vorhanden. Bei einer (traumatischen) Ausrenkung ist es wichtig, dass eine bildgebende Untersuchung durchgeführt wird, um weitere Verletzungen und mögliche Brüche auszuschließen.

3. Schulterluxation: Darum kann eine Schulter ausrenken

Eine Schulterluxation kann sehr schmerzhaft sein und tritt häufig bei Sportlern auf. Die Schulterluxation ist eine Verletzung, bei der die Kugel des Oberarms aus der Gelenkpfanne der Schulter rutscht. Dies kann durch ein Trauma verursacht werden, wie zum Beispiel durch einen Sturz auf den Arm oder eine plötzliche Bewegung des Arms in einer ungewöhnlichen Position. Auch Menschen mit schwachen Schultermuskeln sind anfälliger für eine Schulterluxation. Um das Risiko einer Verletzung zu reduzieren, ist es wichtig, regelmäßig die Muskeln im Oberarm und oberen Rücken zu stärken. Mit gezielten Übungen können Sie Ihre Schultermuskulatur stärken und somit das Risiko einer Schulterluxation verringern. Es ist jedoch auch wichtig, dass Sie bei Schmerzen oder Verletzungen immer einen Arzt aufsuchen, um die beste Behandlungsoption zu finden und weitere Schäden zu vermeiden. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre Schulterschmerzen loswerden und sich wieder stark fühlen.

4. Welche einfachen und effektiven Übungen helfen Ihnen, Ihre Schulter zu stärken?

Eine Schulterverletzung kann sehr schmerzhaft sein und die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen. Um jedoch wieder vollständig schmerzfrei zu werden, ist es wichtig, die Schultermuskulatur zu stärken. Es gibt viele Übungen, die einfach und effektiv sind und dazu beitragen können, Ihre Schulter zu stärken. Eine der besten Übungen ist das Schulterblattziehen. Diese Übung erfordert keine Ausrüstung und kann überall durchgeführt werden. Beginnen Sie damit, aufrecht zu sitzen und Ihre Schultern nach unten zu ziehen. Ziehen Sie dann Ihre Schulterblätter zusammen und halten Sie diese Position für einige Sekunden, bevor Sie sie wieder loslassen. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals am Tag, um Ihre Schultermuskulatur zu stärken. Eine andere effektive Übung ist das Wandangeln. Stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand und legen Sie Ihre Hände auf Brusthöhe auf die Wandfläche. Drücken Sie langsam gegen die Wand, bis Ihre Arme vollständig ausgestreckt sind, bevor Sie wieder in die Ausgangsposition zurückkehren. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals am Tag, um den Muskelaufbau in Ihren Schultern zu fördern. Durch regelmäßige Durchführung dieser einfachen Übungen können Sie schnell eine starke Schultermuskulatur aufbauen und Schulterschmerzen ade sagen!

5. Was sind die Vorteile der Stärkung der Muskulatur des Oberarms und des oberen Rückens?

Eine Stärkung der Muskulatur des Oberarms und des oberen Rückens kann viele Vorteile für die Schultergesundheit haben. Durch gezieltes Training dieser Bereiche können die Beweglichkeit und Stabilität der Schultern verbessert werden. Außerdem wird die Belastbarkeit der Schultermuskulatur erhöht, was Verletzungen vorbeugen kann. Eine gestärkte Muskulatur im Bereich des Oberarms und des oberen Rückens hilft auch bei der korrekten Ausführung von alltäglichen Bewegungsabläufen, wie dem Heben von schweren Gegenständen oder dem Tragen von Einkaufstüten. Das Training dieser Muskelgruppen kann auch dazu beitragen, Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich zu reduzieren, da eine starke Muskulatur eine bessere Haltung unterstützt. Eine gezielte Stärkung des Oberarms und des oberen Rückens ist also ein wichtiger Bestandteil eines ganzheitlichen Trainingsprogramms zur Vorbeugung von Schulterschmerzen und zur Förderung einer gesunden Schulterfunktion.

6. Fazit: Von der Verletzung zur Stärke - mit den richtigen Maßnahmen können Sie wieder schmerzfrei werden

Was können Sie als Patient oder Arzt von uns erwarten? Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten erwartet Sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten. Dabei werden relevante Informationen für die Therapie gesammelt und mögliche Kontraindikationen oder "Red Flags" ausgeschlossen. Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten, um Ihren aktuellen Rehabilitationsstand genau festzulegen. Gemeinsam mit Ihnen erstellen wir ein individuelles Anforderungsprofil, das speziell auf Ihre täglichen Anforderungen im Leben abgestimmt ist. Unser Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Standpunkt zu erreichen und mittels Planungen den Soll-Stand festzulegen.

Dieser Weg wird durch den Transfer der Therapie stattfinden und kontinuierlich überwacht, um stets über Ihren aktuellen Leistungszustand informiert zu sein. Um diese Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial der Behandlung auszuschöpfen, bieten wir optional die Möglichkeit einer erweiterten Therapiedauer an. Diese Zusatzleistung ermöglicht es unseren Therapeuten noch effizienter am Therapieprozess teilzuhaben.

Wie kann ich meine Schulterstabilität verbessern? Wie bereits in Abschnitt "Anatomie" erklärt wurde, handelt es sich bei der Schulter um das Gelenk im menschlichen Körper, das am häufigsten auskugelt. Dies liegt vor allem daran, dass die Größe der Schulterpfanne im Vergleich zum Schulterkopf gering ist. Da die Gelenkkongruenz minimal ist, muss die Stabilität des Schultergelenks vor allem von unserer Muskulatur kompensiert werden. Wenn Sie nach einer Schulterluxation weiterhin Beschwerden haben, lohnt es sich, Ihre Schultermuskulatur zu trainieren. Dadurch wird Ihre Schulter stabiler und das Risiko erneuter Auskugelungen verringert. Es ist wichtig, nicht nur Kraftübungen durchzuführen, sondern gezielte Übungen für die kleinen Muskeln einzubeziehen, die zur Stabilisierung des Schultergelenks beitragen (wie zum Beispiel die Rotatorenmanschette).

Mit diesen Übungen üben Sie schnelle Bewegungen zu verlangsamen und rechtzeitig Ihre Muskeln anzuspannen. Zudem verbessern sie damit Feinmotorik sowie Rumpfstabilität und stärken sowohl die Muskelgruppen um das Schulterblatt als auch das eigentliche Schultergelenk. Am Anfang sollten Sie Vertrauen in Ihrer geschlossenen Kette von Übungen aufbauen - dabei sind Hände oder Füße fixiert und können nicht frei bewegt werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür, diese Übungen sicher auszuführen ist eine vollständige Beweglichkeit der Schuler ohne Alltagsschmerzen. Achten Sie darauf bei jeder Übung ein sicheres Gefühl zu haben (es sollte sich nicht so anfühlen als ob ihre Schultern jeden Moment auskugeln könnten) und keine Schmerzen während der Durchführung der Übung zu verspüren. Wie geht es jetzt weiter? Mit diesen Übungen können Sie bereits daran arbeiten, das Vertrauen in Ihre Schulter wiederzugewinnen. Falls Sie jedoch weiterhin Beschwerden haben oder Ihre sportliche Leistung zu 100% abrufen möchten, vereinbaren Sie einen Termin für einen individuellen Plan, der ganz auf Ihre Wünsche und Situation zugeschnitten ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schulterschmerzen nicht nur unangenehm sind, sondern auch langfristige gesundheitliche Folgen haben können. Glücklicherweise gibt es jedoch viele Möglichkeiten, um diese Beschwerden zu behandeln und langfristig vorzubeugen. Dazu gehört nicht nur eine gezielte Stärkung der Muskulatur im Oberarm und oberen Rückenbereich, sondern auch die Vermeidung von Überbelastungen und ein regelmäßiges Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie also nicht nur Ihre Schulterschmerzen loswerden, sondern auch Ihre körperliche Fitness steigern und langfristig gesund bleiben. Zögern Sie daher nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen und Ihren Körper gezielt zu trainieren – denn nur so werden Sie wieder schmerzfrei und stark!


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Bernhard Klöcker & das Team vom Bewegungszentrum Klöcker

Das Expertenteam hat als kostenlosen Service diverse Themen bearbeitet, um einen wissenschaftlichen Hintergrund und Lösungsansätze zu geben. 

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