Liebe Leserinnen und Leser, in diesem ultimativen Leitfaden möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie einem Bandscheibenvorfall vorbeugen und ihn effektiv behandeln können. Wir möchten Ihnen dabei helfen, ein schmerzfreies und erfülltes Leben zu führen, trotz einer solchen Erkrankung. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Sie Ihren Rücken stärken und Ihre Gesundheit verbessern können!
Was jedoch viele nicht wissen, ist, dass die Bandscheibe häufig grundlos für unsere Rückenprobleme verantwortlich gemacht wird. Um Ihnen ein besseres Verständnis für die verschiedenen Arten von Bandscheibenproblemen zu geben, möchten wir auf dieser Seite einige hartnäckige Mythen rund um dieses Thema entkräften und zur Aufklärung beitragen.
ANATOMIE
Um den Bandscheibenvorfall zu verstehen, ist es wichtig, zunächst ein grundlegendes Verständnis für die Struktur der Bandscheiben zu erlangen. Im menschlichen Körper befinden sich insgesamt 23 Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern. Diese ermöglichen Bewegung und dienen als Verbindungselemente zwischen zwei Wirbelkörpern. Durch ihre anatomische Beschaffenheit können sie Kompressions- und Stoßkräfte absorbieren. Die Aufbau unserer Bandscheiben erfolgt wie folgt: Der Faserring (auch bekannt als "Anulus fibrosus" auf Latein) besteht aus einer Gewebeschicht aus Knorpel und Bindegewebe, welche den äußeren Rand der Bandscheibe bildet. Der Kern (auch bekannt als "Nucleus Pulposus" auf Latein) liegt zentral in der Mitte der Bandscheibe. Er enthält einen hohen Anteil an Wasser und fungiert bei Belastung wie ein flexibles Wasserkissen zur Absorption von Stößen sowie zur gleichmäßigen Verteilung des Drucks. Die vertebralen Endplatten stellen die Verbindung zwischen dem jeweiligen Wirbel und der dazugehörigen Bandscheibe dar. Wenn man im Internet oder auch in Anatomiebüchern nach Informationen über die Bandscheiben sucht, werden diese oft dargestellt, als gäbe es eine klare Trennung zwischen dem Faserring und dem Kern. Doch dies entspricht nicht der Realität, wie das untenstehende Bild zeigt. Zudem wird häufig behauptet, dass beim Auftreten eines bandscheibenbedingten Vorfalls gallertartige Flüssigkeit austrete – auch dies ist nicht korrekt. Stattdessen kann der Bandscheibenkern eher mit einer kaugummiartigen Masse verglichen werden, wie das Bild unten zeigt. Entgegen gängiger Meinungen sind unsere Bandscheiben äußerst robust und widerstandsfähig. Weitere Informationen zu diesem Thema werden später in den Mythen erläutert. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Bandscheibenanatomie ist die Durchblutung. Jede Struktur im Körper benötigt eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie den Abtransport von Abfallprodukten. In den meisten Geweben erfolgt dieser Prozess durch die Durchblutung des Körpers. Unsere Bandscheiben bilden hier jedoch eine Ausnahme, da sie kaum Blutgefäße besitzen, wie auf dem unteren Bild zu sehen ist. Stattdessen erhalten sie ihre Versorgung durch einen stetigen Wechsel zwischen Belastung und Entlastung – nach dem Prinzip eines Schwamms: Bei Entlastung wird Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe aufgesogen, während bei Belastung wieder abgegeben wird. Aus diesem Grund verringert sich unsere Körperlänge am Ende des Tages um bis zu 3 cm im Vergleich zum Morgen. Durch den konstanten Druck unseres Körpergewichts in aufrechter Haltung sinkt die Höhe unserer Bandscheiben leicht durch das Austreten einer geringen Menge an Gewebsflüssigkeit."
Ein Bandscheibenvorfall kann ein sehr schmerzhaftes und einschränkendes Problem sein. Aber was ist eigentlich ein Bandscheibenvorfall? Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Verlagerung der Bandscheibe, die zwischen den Wirbeln im Rücken sitzt. Durch eine Überlastung, Fehlhaltungen oder auch altersbedingt kann es dazu kommen, dass die Bandscheibe aus ihrer Position rutscht und auf umliegende Nerven drückt. Dies kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder sogar Lähmungen führen. Doch keine Sorge: Es gibt Möglichkeiten, einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen und auch Behandlungsmöglichkeiten, um wieder schmerzfrei zu leben.
Bei einem Bandscheibenvorfall (auch Bandscheibenprolaps genannt) kommt es zu einer Hervortretung von Bandscheibengewebe zwischen den Wirbelkörpern, aufgrund eines Risses im Faserring. Dieses herausgetretene Gewebe kann die Nerven in der Umgebung der Wirbelsäule komprimieren und reizen. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Bandscheibenvorfall nicht mit einer Bandscheibenvorwölbung verwechselt werden sollte. Eine Vorwölbung tritt häufig als Vorstufe zum eigentlichen Vorfall auf und unterscheidet sich davon dadurch, dass der äußere Faserring noch intakt ist. Die schematische Darstellung unten gibt einen Überblick über diese beiden Probleme, wobei anzumerken ist, dass die gezeichnete Differenzierung zwischen dem Kern und dem Faserring nicht der Realität entspricht.
WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?
Die Ursachen für bandscheibenbedingte Probleme lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:
1. Traumatisch: durch gewalteinwirkende Prozesse entstanden; solch traumatische Schäden an den Bandscheiben sind jedoch sehr selten.
2. Degenerativ: durch verschiedene Mechanismen bedingt rückläufige Prozesse führen zur Degeneration der Bandscheibe und stellen somit die Hauptursache für das Auftreten von Problemen dar. Inaktivitätsbedingte Degeneration
Der größte Grund für degenerative Veränderungen an den Bandscheiben in unserer Gesellschaft liegt in unserem zunehmend inaktiven Lebensstil begründet. Während wir vor 100 Jahren in Deutschland durchschnittlich noch 20 km pro Tag gelaufen sind, liegt dieser Wert heute bei nur noch etwa 800 Metern. Ein Viertel der deutschen Bevölkerung schafft es nicht einmal über eine Strecke von 500 Metern am Tag zu laufen. Dies hat viele gesundheitliche Auswirkungen, auch auf unsere Bandscheiben. Durch Bewegungs- und Belastungsmangel nimmt im Laufe der Zeit die Fähigkeit der Bandscheibe zur Wasseraufnahme ab. Dadurch werden alle Bestandteile der Bandscheibe anfälliger für Verletzungen und sie kann ihre Funktion nicht mehr so gut erfüllen wie zuvor. Die maximale Belastbarkeitsgrenze wird dadurch reduziert.
Die Degeneration der Bandscheibe ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren (siehe schematische Darstellung unten):
1. Riss des Faserrings
2. Veränderungen an den Endplatten zwischen den Wirbelkörpern
3. Bildung knöcherner Vorsprünge an den Wirbelkörpern
4 .Verminderung des Zwischenraums zwischen den einzelnen Bandscheiben
5 .Bandscheibenvorwölbung oder Austritt Altersbedingte Degeneration
Diese Art von Verschleißerscheinungen ist unvermeidlich und tritt als Teil des natürlichen Alterungsprozesses unseres Körpers auf; daher stellt sie wahrscheinlich einen Hauptrisikofaktor dar. Studien zeigen, dass degenerative Veränderungen in der Bandscheibe früher auftreten als in jedem anderen Gewebe; allerdings verläuft dieser Prozess meistens ohne Symptome. Weitere Risikofaktoren für die Degeneration der Bandscheiben sind: - Lebensstil: Der übermäßige Gebrauch von Nikotin, Alkohol und/oder eine unzureichende Ernährung kann zu einem gestörten Stoffwechsel in den Bandscheiben führen und somit zu einer vorzeitigen Degeneration. - Ernährung und Darmflora:
Studien deuten darauf hin, dass eine schwache Darmflora chronische Entzündungen begünstigen kann, was wiederum zu einer dauerhaften Aktivierung des Immunsystems führt. Dies hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Bandscheibe. - Herz-Kreislauferkrankungen wie Arteriosklerose und Diabetes Mellitus - Bindegewebserkrankungen, die die Durchblutungsverhältnisse rund um die Bandscheibe verändern können - Männer leiden früher an degenerativen Veränderungen der Bandscheibe als Frauen Es besteht auch eine mögliche genetische Veranlagung für Veränderungen an den Bandscheiben.
SYMPTOME
Es mag seltsam klingen, aber die meisten Bandscheibenvorfälle verlaufen statistisch gesehen ohne Symptome und werden meist zufällig entdeckt. Dies liegt daran, dass in den letzten Jahren viele Studien durchgeführt wurden, bei denen Menschen ohne Beschwerden mittels MRT- oder CT-Untersuchungen untersucht wurden. In jeder Altersgruppe wurden degenerative Veränderungen sowie Bandscheibenvorwölbungen und -vorfälle festgestellt, ohne dass dabei irgendwelche Symptome auftraten. Falls doch Symptome eines Bandscheibenvorfalls auftreten sollten, hängen diese von der Lage und dem Ausmaß des Vorfalls ab: Typische Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule sind (stechende) Schmerzen im unteren Rückenbereich mit möglicher Begleitung von Beinschmerzen. Die Schmerzen können bis zum Kniegelenk und Fuß ausstrahlen. Husten oder Niesen verstärken die Beschwerden zusätzlich. Es können Empfindungsstörungen wie Taubheit und Kribbeln in den Beinen auftreten sowie Muskelschwäche oder sogar eine Lähmung der unteren Extremität. Bei seltenen fortgeschrittenen Fällen eines Bandscheibenvorfalls kann es zu Problemen beim Wasserlassen oder Stuhlgang kommen, begleitet von Taubheitsgefühlen im Anal- und Genitalbereich sowie an der Innenseite der Oberschenkel. Achtung: Das stellt einen medizinischen Notfall dar! Typische Symptome eines Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule umfassen Nacken- und/oder Armschmerzen, oft mit Ausstrahlung zwischen den Schulterblättern. Kopfschmerzen und Schwindel können auftreten sowie Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen und Fingern. Muskelschwäche in den Armen und Schultern sowie Lähmungserscheinungen im Arm sind weitere Anzeichen. In seltenen fortgeschrittenen Fällen eines Bandscheibenvorfalls kann es zu Symptomen einer Rückenmarkskompression kommen, ebenso wie zu Koordinationsstörungen und Einschränkungen der Feinmotorik der Finger. Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls in der Brustwirbelsäule wurden nicht explizit aufgelistet, da solche Vorfälle dort viel seltener auftreten als in Hals- oder Lendenwirbelsäule. Dies liegt daran, dass die Brustwirbelsäule durch das Rippenskelett zusätzlich verstärkt wird.
Ein Bandscheibenvorfall kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Doch wie kann man diesen vermeiden? Eine gesunde Lebensweise ist dabei ein wichtiger Faktor. Ausreichende Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind essentiell, um den Körper gesund zu halten. Auch das Vermeiden von langem Sitzen oder Stehen kann helfen, den Rücken zu entlasten. Zudem sollte man bei körperlicher Arbeit auf eine korrekte Haltung achten und schwere Lasten immer richtig heben. Regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können ebenfalls dazu beitragen, den Körper zu entspannen und Verspannungen vorzubeugen. Mit diesen einfachen Maßnahmen kann man einem Bandscheibenvorfall vorbeugen und ein schmerzfreies Leben führen.
Bandscheibenvorfälle können sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Doch es gibt Hoffnung! Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um Schmerzen zu lindern und eine vollständige Genesung zu ermöglichen. Eine Möglichkeit ist die konservative Therapie, bei der Schmerzmedikamente, Physiotherapie und Rückenschule eingesetzt werden. Ziel ist es, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. In schweren Fällen kann jedoch auch eine Operation notwendig sein. Hierbei wird die betroffene Bandscheibe entfernt oder durch eine Prothese ersetzt. Wichtig ist jedoch, dass man sich nicht selbst behandelt, sondern einen Arzt aufsucht, um eine genaue Diagnose und individuelle Therapieempfehlungen zu erhalten. Mit den richtigen Maßnahmen und einer konsequenten Umsetzung der Empfehlungen des Arztes können Sie trotz eines Bandscheibenvorfalls ein schmerzfreies und erfülltes Leben führen.
Es gibt wahrscheinlich kaum ein Thema in der Physiotherapie und Medizin, bei dem es so viele falsche Vorstellungen gibt wie beim Bandscheibenvorfall. Leider halten diese Mythen sich nicht nur hartnäckig in der Bevölkerung, sondern werden teilweise sogar von Fachkollegen und Ausbildungseinrichtungen verbreitet. Dadurch wird falsches Wissen weitergegeben, was potenziell gefährlich sein kann! Wir haben uns ausführlich mit den gängigsten Mythen beschäftigt und untersucht, was die Wissenschaft dazu sagt. Seien Sie bereit für eine detaillierte Aufklärung dieser Irrtümer. Meine Bandscheibe(n) ist/sind verschoben! Bandscheiben können weder herausgedrückt noch verrutschen, da sie durch starke Bänder, Muskeln und knöcherne Strukturen fest fixiert sind. Außerdem sind unsere Bandscheiben über die vertebrale Endplatte direkt mit dem darüber- und darunterliegenden Wirbelkörper verbunden. Das Bild unten zeigt dies deutlich. Ich habe Rückenschmerzen aufgrund meiner Bandscheibe(n)! Wir möchten nochmals auf unsere Seite zum Thema Rückenschmerzen verweisen. Es gibt viele mögliche Ursachen für Rückenschmerzen und sie können nicht einfach einer einzigen Struktur zugeschrieben werden. Zudem besteht nur ein geringer Zusammenhang zwischen Veränderungen an den Bandscheiben und Rückenschmerzen. Sollten bildgebende Untersuchungen (CT oder MRT) eine Veränderung oder Degeneration der Bandscheibe zeigen, bedeutet das oft nicht automatisch einen Zusammenhang mit Ihren Beschwerden im Rückenbereich. Wir möchten Ihnen nochmals deutlich machen, dass viele Menschen mit (degenerativen) Bandscheibenproblemen keinerlei Symptome haben und dies oft nur zufällig entdeckt wird. Je größer der Schaden an der Bandscheibe, desto stärker die Schmerzen. Wie bereits erwähnt sind viele Menschen mit einem Bandscheibenvorfall oder Veränderungen an den Bandscheiben symptomfrei. Nur ein Druck auf eine Nervenwurzel verursacht nicht automatisch Schmerzen und auch schwere Symptome können auftreten, ohne dass eine Kompression der Nervenwurzel erkennbar ist. Studien zeigen also klar, dass die Größe des Bandscheibenvorfalls nicht direkt mit stärkeren Schmerzen zusammenhängt. Damit sollte man keinen Sport treiben! Auf dieser Seite haben Sie bereits viel über Inaktivität und Aktivität bei Problemen mit den Bandscheiben erfahren. Nun möchten wir gemeinsam einige Sportarten genauer betrachten. Viele glauben fälschlicherweise, dass man bei jeglichen Problemen mit den Bandscheiben gar keinen Sport mehr betreiben darf oder sich nur auf "rückenschonende" Aktivitäten beschränken sollte. Oft wird dies damit begründet, dass sportliche Belastung für die Wirbelsäule zu stark sein könnte. Doch entgegen weit verbreiteter Überzeugungen hat körperliche Betätigung einen positiven Effekt auf unsere bandscheibengesundheit, da dadurch der Stoffwechsel angeregt wird. Zudem wurde festgestellt, dass Sportler gesündere Bandscheiben haben durch verbesserte Flüssigkeitszufuhr in diesem Bereich – selbst bei Sportarten mit Stoßbelastungen! Da helfen nur passive Behandlungen wie Massage, Wärme und manuelle Therapie. Es sollte Ihnen mittlerweile klar sein, dass unsere (immer inaktiver werdende) Lebensweise maßgeblich für die meisten Bandscheibenvorfälle verantwortlich ist. Daher liegt es auf der Hand, dass eine Lösung des Problems nicht in einer passiven (liegenden) Behandlungsmethode zu finden ist. Lassen Sie uns die wissenschaftliche Sichtweise zu den drei genannten Therapiemethoden grob durchgehen: Massagen werden bei uns nicht häufig als therapeutische Maßnahme eingesetzt, da Studien der letzten Jahre gezeigt haben, dass Massagen bei Rückenproblemen nicht so wirksam sind wie früher angenommen wurde. Dies wird auch von nationalen und internationalen Leitlinien unterstützt, die sogar von einer Massagetherapie bei Rückenschmerzen abraten. Der Nutzen von Wärmetherapie ist wissenschaftlich betrachtet unklar. Daher sollte sie nur in Kombination mit anderen aktiven Maßnahmen verschrieben werden. Die Mobilisation und Manipulation der Wirbelsäule erzielen bei Rückenschmerzen oder Problematiken mit den Bandscheiben nur moderate Effekte. Genauso wie Osteopathie handelt es sich hierbei um ergänzende Maßnahmen, die eine aktive Beteiligung des Patienten erfordern."
Darauf sollten Sie im Alltag achten! Im Alltag gibt es viele Dinge, auf die man achten sollte, um einen Bandscheibenvorfall zu vermeiden oder zu behandeln. Eine wichtige Maßnahme ist eine gesunde Körperhaltung. Achten Sie darauf, dass Sie beim Sitzen und Stehen eine aufrechte Haltung einnehmen und Ihren Rücken nicht krümmen. Auch beim Heben von schweren Gegenständen sollten Sie darauf achten, dass Ihr Rücken gerade bleibt und Sie in die Knie gehen. Eine weitere wichtige Sache ist Bewegung. Regelmäßiges Training stärkt Ihre Muskulatur und kann dazu beitragen, einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen oder ihn zu behandeln. Es gibt spezielle Übungen, die bei einem Bandscheibenvorfall helfen können und auch im Fitnessstudio durchgeführt werden können. Hierbei ist es jedoch wichtig, sich von einem professionellen Trainer beraten zu lassen. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen kann dazu beitragen, dass der Körper gesund bleibt und sich schneller regenerieren kann. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es im Alltag viele Dinge gibt, auf die man achten sollte, um einen Bandscheibenvorfall zu vermeiden oder zu behandeln. Eine gesunde Körperhaltung, regelmäßiges Training und eine ausgewogene Ernährung sind dabei besonders wichtig. Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Maßnahmen können Sie trotz eines Bandscheibenvorfalls ein schmerzfreies und erfülltes Leben führen.
Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten führen wir zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein detailliertes Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten durch, um relevante Informationen für die Behandlung zu sammeln. Anschließend wird eine gründliche Untersuchung vom Therapeuten durchgeführt, um den aktuellen Rehabilitationsstand genau festzustellen. Wir identifizieren auch Risikofaktoren und fragen nach klinischen Zeichen und Symptomen, die möglicherweise auf eine spezifische Rückenerkrankung hinweisen könnten - diese nennen wir "Red Flags". Zu diesen Red Flags gehören unter anderem medizinische Vorgeschichte, Blasen-/Darmsymptome, motorische Schwäche oder Empfindungsstörungen in den Beinen, Fieber und/oder nächtliche Schweißausbrüche sowie unerklärlicher Gewichtsverlust. Wenn sich während des Anamnesegesprächs oder der körperlichen Untersuchung Hinweise auf eines oder mehrere dieser Red Flags ergeben sollten, werden wir Sie an Ihren behandelnden Arzt überweisen. Es sei jedoch erwähnt, dass dies nur selten vorkommt. Gemeinsam mit dem Patienten erstellen wir ein individuelles Profil basierend auf seinen täglichen Anforderungen im Leben. Unser Ziel ist es dabei einen klaren IST-Zustand festzulegen und erste Pläne für den angestrebten Soll-Zustand zu formulieren. Dieser Weg wird durch die therapeutischen Maßnahmen begleitet und kontinuierlich überwacht, um stets über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein. Um diese Methode noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial der Behandlung auszuschöpfen, bieten wir optional die Möglichkeit einer erweiterten Therapiedauer an. Diese Zusatzleistung ermöglicht es uns, unser Behandlungspotenzial optimal einzusetzen sowie eine qualitativ hochwertige Therapie zu gewährleisten und somit das Ergebnis der Therapie zu optimieren. Dank dieses erweiterten Konzepts können unsere Therapeuten noch effektiver am therapeutischen Prozess mitarbeiten.
UNSER ANSATZ BEI PROBLEMEN UND VORFÄLLEN MIT BANDSCHEIBEN
Die Behandlung von Bandscheibenproblemen ist komplex und vielfältig, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt. Unser Ziel ist es, Ihnen als Patient dabei zu helfen, Ihre Beschwerden eigenständig zu lindern und präventiv erneuten Problemen vorzubeugen. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine erhöhte körperliche Aktivität, Optimierung des Lebensstils, Verhaltensänderungen sowie Aufklärung. Besonders die Patientenedukation durch Erklärungen und Beratung halten wir für sehr wichtig. Denn eine erfolgreiche Therapie setzt voraus, dass man versteht "warum" bestimmte Maßnahmen notwendig sind. Aus diesem Grund nehmen wir uns während der Behandlung viel Zeit dafür und haben diese Seite entwickelt, um Sie noch besser informieren und beraten zu können. ERHÖHTE AKTIVITÄT – EIN SCHWAMM MUSS AUSGEPRESST WERDEN Da die Bandscheibe kaum eigene Blutgefäße hat, muss sie Nährstoffe aus dem umliegenden Gewebe aufnehmen. Dies geschieht nur durch den Wechsel von Belastung (Eindrücken) und Entlastung (Auffüllen), ähnlich wie bei einem Schwammprinzip. Durch gezielte Übungen fördern wir diesen Prozess einer aktiven Therapie sowohl mit speziellen als auch allgemeinen Aktivitäten. Steigerung der spezifischen Aktivität: Körperliche Belastung ist entscheidend für die Bandscheibe, um ihre normale Funktion und Stabilität wiederzuerlangen. Die Belastung fördert das Eindringen von Nährstoffen und den Abtransport von Stoffwechselprodukten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Training zu einer verbesserten Anpassung der Bandscheibe führt, z.B. zu erhöhter Höhe und besserer Wasserversorgung. Für eine gesteigerte spezifische Aktivität werden wir während der Therapie ein gezieltes Training durchführen. Je nach Lage des Bandscheibenvorfalls werden Übungen eingesetzt, die das betroffene Gebiet belasten. Während der Übung ist es wichtig, einen Druckaufbau in der Wirbelsäule herbeizuführen (wie beim Ausdrücken eines Schwamms), jedoch ohne Schmerzen oder Beschwerden. Ein Beispiel für eine Übung bei einem Bandscheibenvorfall im Nackenbereich ist unser MAKS-Sandsack-Training. Dieses Trainingsgerät wurde entwickelt, nachdem Michael Bol als Physiotherapeut in Simbabwe beobachtet hatte, dass dortige Menschen schwere Lasten (bis zu 70 kg) über Kilometer hinweg auf ihren Köpfen tragen können - ganz ohne Nackenschmerzen oder Rückenschmerzen. Bei einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich kann zum Beispiel die Beinpresse verwendet werden: In liegender Position wird Gewicht auf den Schultern "getragen". Dadurch entsteht Druck in der Wirbelsäule und optimiert die Versorgung der Bandscheiben mit Nährstoffen. Wichtig ist dabei nur eine geringfügige Bewegung erforderlich, um den Druckaufbau in der Wirbelsäule zu ermöglichen. Diese Übungen werden je nach Lage des Bandscheibenvorfalls individuell erweitert und ein Trainingsplan wird gemeinsam mit dem Patienten erstellt. Im Laufe der Zeit wird dieser Plan regelmäßig überprüft und angepasst, um sicherzustellen, dass die Bandscheiben sich langsam an eine zunehmende Belastung anpassen können. Es ist ratsam, dieses Training für einen längeren Zeitraum mehrmals pro Woche oder sogar täglich durchzuführen. Obwohl wir zeitliche Einschränkungen haben, bieten wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten für häufigere und längere Trainingseinheiten. Steigerung der allgemeinen Aktivität: Studien haben gezeigt, dass aktive Menschen im Vergleich zu inaktiven Menschen positive Auswirkungen auf ihre Bandscheiben haben. Inaktive Personen weisen größere Höhenverluste und eine schnellere Alterung der Bandscheiben auf. Eine Erhöhung Ihrer allgemeinen Aktivität kann erreicht werden durch tägliche Bewegung von 20 bis 40 Minuten bei einer Herzfrequenz von rund 140 Schlägen pro Minute. Dies könnte beispielsweise erreicht werden durch das Ziel von etwa 10.000 Schritten am Tag - Ihre wichtigste "Hausaufgabe". Zusätzlich zur aktiven Therapie können bei Bedarf Techniken aus der manuellen Therapie (wie Mobilisationen oder Manipulationen) oder Osteopathie eingesetzt werden. Diese dienen jedoch lediglich als ergänzende Maßnahmen zur Förderung einer erfolgreichen aktiven Therapie. Dank unseres großen Teams mit verschiedenen Fachgebieten können wir Ihnen eine breite Palette an Spezialisierungen in der Physiotherapie bieten. Sollte Ihr Therapeut feststellen, dass er/sie nicht weiterkommt oder spezialisierte Hilfe benötigt, besteht die Möglichkeit einer Überweisung zu einem Kollegen mit möglicherweise besserer Expertise für Ihre Bedürfnisse.
Erhaltung und Verbesserung des Lebensstils
Durch ein aktives Leben und regelmäßigen Sport können wir die Gesundheit unserer Bandscheiben positiv beeinflussen. Es gibt jedoch auch andere Lifestyle-Faktoren, die ähnliche Effekte haben und berücksichtigt werden sollten. Denn der Begriff "Lifestyle" umfasst nicht nur körperliche Aktivität. Durch eine Veränderung unseres Verhaltens und Optimierung unseres Lebensstils beeinflussen wir nicht nur unsere allgemeine Gesundheit, sondern auch die Voraussetzungen für die Regeneration bei einem diagnostizierten Bandscheibenvorfall. Wir betrachten Physiotherapie als eine Form von Reiztherapie. Während der Therapie setzen wir einen bestimmten Reiz (Behandlungstechnik oder -methode) ein, um einen gewünschten Effekt zu erzielen. Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen können, wie dieser Reiz verarbeitet wird. Die Chance einer positiven Verarbeitung ist bei einer gesunden Person mit sportlichem Lebensstil natürlich größer als bei jemandem, der oft Fastfood isst, unter chronischem Stress leidet und Schlafprobleme hat. Um diese Faktoren zu optimieren, haben wir verschiedene Blogs und Guides erstellt, in denen Sie sich informieren können. Unsere Aufgabe besteht darin, diese Faktoren zu identifizieren und sie gegebenenfalls in Ihre Therapie zu integrieren. Wie Sie bereits über Risikofaktoren erfahren haben kann auch unsere Ernährung eine wichtige Rolle bei der Entstehung eines Bandscheibenvorfalls spielen. Sie fragen sich vielleicht jetzt wie genau diese beiden miteinander zusammenhängen können. Unsere Ernährung hat einen direkten Einfluss auf die sogenannte Darmflora. Die Darmflora besteht aus einer Vielzahl von Mikroorganismen, die den Darm besiedeln und für das Überleben des Menschen wichtig sind. Durch unsere Ernährungs- und Lebensgewohnheiten können wir sowohl positiv als auch negativ auf unsere Darmflora einwirken. Bei einer negativen Beeinflussung kann die Darmflora in zwei möglichen Wegen Auswirkungen auf unsere Bandscheiben haben: Die Bakterien gelangen aus dem Darm in den Blutkreislauf und erreichen über die (geringe) Durchblutung der Faserringe schließlich auch die Bandscheibe selbst. Der folgende schematische Prozess veranschaulicht dies. Unsere Darmflora reguliert zudem Aufnahme von Nahrungsmitteln und deren Verarbeitung im Verdauungstrakt, was wiederum auch die Versorgung der Bandscheibe beeinflussen kann. Studien zeigen, dass nicht nur eine unausgewogene Ernährung zu einem Bandscheibenvorfall beitragen kann, sondern dass sie auch direkt Einfluss auf die Versorgung der Bandscheibe nimmt und somit aktiv zur Degeneration beiträgt. In unserem Blog beschreiben wir unten welche Anzeichen darauf hinweisen können, dass unser Verdauungsapparat ungesund ist, was dazu führen kann sowie wie man durch Änderungen in der Ernährungsweise und im Lebensstil seine Darmgesundheit positiv beeinflussen kann."
Abschließend lässt sich sagen, dass ein Bandscheibenvorfall zwar eine schmerzhafte Angelegenheit sein kann, jedoch kein Grund ist, das Leben nicht mehr in vollen Zügen zu genießen. Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Maßnahmen können Sie trotz eines Bandscheibenvorfalls schmerzfrei und erfüllt leben. Wichtig ist es hierbei, sich bewusst zu machen, dass jeder Körper anders reagiert und individuelle Bedürfnisse hat. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und gezielte Übungen können dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, den Körper und Geist zu beruhigen. Im Alltag sollten Sie darauf achten, schwere Lasten richtig zu heben und eine ergonomische Sitzposition einzunehmen. Im Fitnessstudio empfehlen sich Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur sowie gezieltes Stretching. Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Bandscheibenvorfall muss nicht das Ende Ihrer Lebensqualität bedeuten - mit dem richtigen Wissen und den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre Schmerzen lindern und ein erfülltes Leben führen!
ÜBER DEN AUTOR
Bernhard Klöcker & das Team vom Bewegungszentrum Klöcker
Das Expertenteam hat als kostenlosen Service diverse Themen bearbeitet, um einen wissenschaftlichen Hintergrund und Lösungsansätze zu geben.
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