Wenn man von Demenz betroffen ist, kann es sich oft wie ein Teufelskreis anfühlen. Doch es gibt Hoffnung und Wege, um aus diesem Zustand auszubrechen und wieder Klarheit im Kopf zu finden. In diesem Blogartikel zeigen wir Ihnen, wie Sie diesen Weg beschreiten können und wie Sie sich selbst und Ihren Liebsten wieder ein besseres Leben ermöglichen können.
Der Terminus Demenz hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet, vom Gedächtnis und Geist getrennt zu sein20. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung von Symptomen, bei der das Gehirn Informationen nicht mehr angemessen verarbeiten kann. Somit bezeichnet Demenz über 50 verschiedene Krankheiten und stellt eine komplexe sowie weit verbreitete Erkrankung dar, die viele Fragen aufwirft. Ist es möglich, demenzbedingte Zustände zu verhindern? Und wie wird Demenz behandelt?
Der Demenz-Teufelskreis ist ein Phänomen, das viele Betroffene und ihre Angehörigen regelmäßig erleben. Dabei handelt es sich um einen Kreislauf aus Symptomen und Ursachen, der dazu führt, dass die Demenz immer schlimmer wird und die Betroffenen immer weniger Kontrolle über ihr Leben haben. Der Teufelskreis beginnt oft mit vergesslichen Momenten oder Orientierungsproblemen, die dann zu Angst und Unsicherheit führen. Diese Angst und Unsicherheit verstärkt dann wiederum die Symptome der Demenz, was zu einem noch größeren Verlust an Kontrolle und Klarheit im Kopf führt. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Teufelskreis nicht unausweichlich ist - es gibt Schritte, die Sie ergreifen können, um ihn zu durchbrechen. Indem Sie die Ursachen für Ihre Symptome erkennen und gezielt dagegen vorgehen, können Sie den Teufelskreis brechen und wieder mehr Klarheit im Kopf finden. In den nächsten Abschnitten werden wir uns damit beschäftigen, wie Sie genau das tun können - angefangen bei der Erkennung von Ursachen bis hin zur richtigen Ernährung und Fitnessübungen.
WIE ENTSTEHT DIESE PROBLEMATIK?
Es existieren zahlreiche Faktoren, die zur Entstehung von Demenz beitragen können. Meistens sind Krankheiten verantwortlich, die zu einem Verlust von Nervenzellen führen oder Durchblutungsstörungen im Gehirn hervorrufen. Studien haben gezeigt, dass Diabetiker häufiger an Demenz erkranken als Nicht-Diabetiker. Seltener wird Demenz durch Medikamente wie Antidepressiva oder Neuroleptika, Vitamin- und Hormonmangel, Schädel-Hirnverletzungen, Infektionen oder Tumore ausgelöst. Eine genaue Diagnosestellung ist wichtig, um reversible Formen der Demenz auszuschließen. Zu den reversiblen Formen gehört zum Beispiel die Depressionsdemenz, welche verschwindet sobald die Depression erfolgreich behandelt wurde. In einer niederländischen Studie über Demenzpatienten in einer Gedächtnisklinik wurden folgende Verteilung der Ursachen für Demenz festgestellt: 65% Alzheimer-Krankheit Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es zu Ablagerungen des Proteins "Beta-Amyloid" im Gehirn sowie Anhäufungen abnormer Tau-Proteine. Diese Veränderungen stören die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen. Bei 60% der Patienten unter 65 Jahren mit Alzheimer-Erkrankung gibt es eine erbliche Komponente; bei älteren Menschen spielt diese jedoch keine große Rolle mehr. In der Regel liegt bei älteren Personen eine Mischform vor zusammen mit Gefäßschäden im Gehirn. 22% vaskuläre (Blutgefäße betreffend) Demenz (14% gemischt mit Alzheimer, 1% gemischt mit einer anderen Form, 7% wahrscheinlich vaskuläre Demenz). Vaskuläre Demenz entsteht durch Schädigungen der Blutgefäße im Gehirn. Dadurch können kleine bis sehr große Hirngefäße verschlossen werden und das klinische Bild variiert entsprechend. 4% frontotemporale Demenz Unter den Personen unter 65 Jahren ist die frontotemporale Demenz nach der Alzheimer-Krankheit die häufigste Form von Demenzerkrankungen. Hierbei kommt es zu einer Atrophie (Schrumpfung) des Frontal- und Temporallappens im Gehirn. Bei einigen Patienten liegt eine erbliche Komponente vor. 2% Lewy-Körperchen-Demenz Bei Patienten mit Lewy-Körperchen-Demenz finden sich nach dem Tod charakteristische Ablagerungen in der Großhirnrinde. Eine Diagnose wird gestellt, wenn die Demenz zum Zeitpunkt oder vor dem Auftreten von Parkinsonismus auftritt. Etwa 7% haben andere Ursachen für ihre Erkrankung. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass reine Formen der Alzheimer-Krankheit und vaskulären Demenz möglicherweise am Ende eines Spektrums stehen. In der Regel treten sowohl neurodegenerative als auch zerebrovaskuläre Veränderungen auf. Die Häufigkeit von Mischformen nimmt mit zunehmendem Alter zu. Etwa 15 % aller Patienten sind von dieser Mischform betroffen."
DEMENZ: DIE AM RASANTESTEN WACHSENDE ZIVILISATIONSERKRANKUNG
Die meisten von uns haben keine genaue Vorstellung davon, was der Begriff "Zivilisationskrankheit" wirklich bedeutet. Unter Zivilisationskrankheiten versteht man Krankheiten, deren Häufigkeit eng mit den Lebensgewohnheiten und -bedingungen in Industrieländern zusammenhängt. Auf Englisch spricht man auch von "chronic lifestyle disease", was eigentlich eine treffendere Bezeichnung ist. Zu den Beispielen für Zivilisationskrankheiten zählen Karies, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht sowie bestimmte Krebsarten und eben Demenz. Laut der Weltgesundheitsorganisation wird die Inzidenzrate für Demenz bis 2030 um 53% steigen. Bis zum Jahr 2050 wird sich diese Zahl sogar auf 113% erhöhen. Vergleicht man dieses prognostizierte Wachstum mit Erkrankungen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen sowie Krebs, fragt man sich natürlich warum gerade die Anzahl an Demenzerkrankungen so drastisch zunehmen wird.
WIR LEBEN IN EINER WELT, IN DER UNSERE VERBINDUNG ZUR NATUR VERLOREN GEGANGEN IST UND DIE GESELLSCHAFT IMMER WEITER DEGENERIERT
Es ist bekannt, dass Demenz vorwiegend bei älteren Menschen auftritt und dass dabei auch genetische Veranlagung eine Rolle spielen kann. Was vielen jedoch nicht bewusst ist: Es gibt Lebensstilfaktoren, die das Risiko einer Demenzerkrankung verringern oder erhöhen können. Und genau diese Lebensstilfaktoren haben sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert, und das auf vielen verschiedenen Ebenen. Dass unsere Gesellschaft immer ungesünder lebt, ist mittlerweile keine Frage mehr. Während man vor 100 Jahren im Durchschnitt täglich 20 Kilometer gelaufen ist, bewegen wir uns heutzutage nur noch durchschnittlich 800 Meter am Tag. Während des Lockdowns hat sich dieser Wert sogar auf nur noch 200 Meter pro Tag reduziert. Auch ernährungstechnisch sieht es ähnlich aus: Vor 160 Jahren lag der durchschnittliche Kalorienverbrauch in Deutschland bei 2120 Kalorien pro Tag - heute sind es bereits 3.539 Kalorien täglich. Das bedeutet eine Steigerung der Energiezufuhr um ganze 166%, obwohl unsere körperliche Aktivität um satte 96% gesunken ist. Genau dies führt zu dem Anstieg, wie er von der WHO prognostiziert wurde."
SYMPTOME Häufige Indizien für eine Demenz sind Einschränkungen des Gedächtnisses, unangemessenes soziales Verhalten und Beeinträchtigungen der motorischen Fähigkeiten. Es gibt auch weniger spezifische Anzeichen zu beachten, wie beispielsweise: - Kratzer, Schrammen oder Blasen - Tendenz zum Stürzen und/oder Gangstörungen - Affektive Symptome wie Teilnahmslosigkeit (Apathie), Depressionen und Angstzustände - Desorientierung - Konzentrationsschwierigkeiten und Orientierungsverlust - Auffälliges Verhalten (Unruhe, Aggressionen, Halluzinationen) - Gewichtsveränderungen und/oder veränderter Appetit. Darüber hinaus können Signale aus dem Umfeld des Patienten oder von anderen Leistungserbringern Hinweise geben. Beispielsweise könnte ein Apotheker berichten, dass ein Patient seine Medikamente nicht mehr abholt. Oftmals bemerken die Menschen in der Nähe des Patienten als Erste, dass etwas nicht stimmt. Bei Patientinnen und Patienten unter 65 Jahren zeigen sich die ersten Anzeichen einer Demenz in der Regel durch Verhaltens-, Persönlichkeits-, oder Funktionsänderungen: Zum Beispiel könnten Schwierigkeiten bei neuen oder komplexeren Aufgaben am Arbeitsplatz auftreten or Interesse an Haushaltsangelegenheiten gehen verloren. Häufig stehen hierbei jedoch nicht primär Probleme mit dem Gedächtnis im Vordergrund."
Ursachen für Demenz Symptome erkennen Um dem Demenz-Teufelskreis zu entkommen, ist es wichtig, die Ursachen für Demenz Symptome zu erkennen. Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass unser Gehirn nicht mehr so gut funktioniert wie früher. Dazu gehören unter anderem ein Mangel an Bewegung, eine unausgewogene Ernährung, chronischer Stress und Schlafmangel. Auch bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck können das Risiko für Demenz erhöhen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen kann dazu beitragen, das Risiko für Demenz zu senken. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die genetische Veranlagung. Wenn in Ihrer Familie bereits Fälle von Demenz aufgetreten sind, sollten Sie besonders darauf achten, Ihre Gehirngesundheit zu fördern. Indem Sie sich bewusst mit den Ursachen von Demenz auseinandersetzen und gezielt gegensteuern, können Sie Ihre kognitiven Fähigkeiten erhalten und verbessern. In den nächsten Abschnitten erfahren Sie mehr darüber, wie Sie dem Demenz-Teufelskreis entgegenwirken und wieder Klarheit im Kopf finden können.
Um dem Demenz-Teufelskreis zu entgegenwirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine wichtige Strategie ist es, sich ausreichend zu bewegen und fit zu halten. Regelmäßiges Fitnesstraining kann dabei helfen, die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern und das Risiko für Demenz zu reduzieren. Auch eine ausgewogene Ernährung und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln können dazu beitragen, den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und das Gehirn gesund zu halten. Neben diesen Maßnahmen gibt es auch gezielte Übungen und Aktivitäten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz abgestimmt sind. So können Gedächtnistraining, Musiktherapie oder der Besuch von Seniorengruppen dazu beitragen, das Gehirn zu stimulieren und sozialen Kontakt aufrechtzuerhalten. Wichtig ist jedoch auch, dass Angehörige und Pflegekräfte bei der Betreuung von Menschen mit Demenz auf sich selbst achten. Eine Überforderung kann schnell dazu führen, dass man in einen Teufelskreis gerät und selbst unter körperlichen oder psychischen Beschwerden leidet. Ausreichende Entspannungspausen und Unterstützung durch Freunde oder professionelle Helfer können helfen, dem Demenz-Teufelskreis erfolgreich entgegenzuwirken.
Wenn ein Familienmitglied an Demenz erkrankt ist, besteht das Risiko, dass ich es auch bekomme. Es ist wahr, dass Genetik bei Demenz eine Rolle spielt, aber für die meisten Menschen ist dies nicht der Hauptfaktor. Nach Angaben der Alzheimer Forschung Initiative e.V. treten 98% aller Alzheimerfälle spontan auf und nur maximal zwei Prozent haben eine rein erbliche Ursache. Andere Einflussfaktoren wie Lebensstilentscheidungen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung des Risikos. Gegen Demenz kann nichts unternommen werden. Wie bereits erwähnt wird Demenz nicht ausschließlich durch Faktoren beeinflusst, die außerhalb unserer Kontrolle liegen - wie Alter und Genetik -, sondern auch durch beeinflussbare Faktoren wie unseren Lebensstil. Obwohl es keine Heilung gibt, können verschiedene Therapiemethoden das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und Begleitsymptome sowie das Risiko ihres Auftretens reduzieren.
Eine ausgewogene Ernährung und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln können entscheidend dazu beitragen, den Demenz-Teufelskreis zu durchbrechen. Denn eine gesunde Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, die für eine optimale Gehirnfunktion unerlässlich sind. Dazu gehören Omega-3-Fettsäuren, Vitamine wie B12 und Folsäure sowie Antioxidantien wie Vitamin C und E sowie Proanthenols. Auch bestimmte Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Magnesium spielen eine wichtige Rolle für das Gehirn. Nahrungsergänzungsmittel können dabei helfen, einen Mangel an diesen Nährstoffen auszugleichen. Besonders bei älteren Menschen kann es zu einem erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen kommen, da der Körper diese nicht mehr so effektiv aufnehmen kann wie in jüngeren Jahren. Eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit gezielten Nahrungsergänzungsmitteln kann somit dazu beitragen, das Risiko für Demenz zu reduzieren und bestehende Symptome zu lindern. Wir empfehlen eine Grundversorgung in einer geanz speziellen Konstellation! Diese finden Sie hier unten!
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kopf von Gedanken und Sorgen überfüllt ist und Sie Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen, kann dies sehr belastend sein. Besonders bei Demenz kann dieses Gefühl verstärkt auftreten und zu einem Teufelskreis führen, in dem die Symptome der Krankheit noch stärker werden. Aber es gibt Möglichkeiten, diesen Kreislauf zu durchbrechen und wieder Klarheit im Kopf zu finden. Hier sind fünf Tipps, die Ihnen dabei helfen können:
1. Schaffen Sie sich eine Struktur: Planen Sie Ihren Tag und legen Sie feste Zeiten für bestimmte Aktivitäten fest.
2. Reduzieren Sie Stress: Versuchen Sie, Ihre täglichen Aufgaben in kleinere Schritte aufzuteilen, um Überforderung zu vermeiden.
3. Bleiben Sie aktiv: Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, den Geist zu klären und die Symptome von Demenz zu mildern.
4. Ernähren Sie sich gesund: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann dazu beitragen, den Körper gesund zu halten und den Geist zu stärken. Versorgen Sie unbedingt Ihren Körper mit hochwertigen Mikronährstoffen! (für weitere Infos klicken Sie unten)
5. Suchen Sie soziale Kontakte: Verbringen Sie Zeit mit Freunden und Familie oder schließen Sie sich einer Gruppe an, um neue Leute kennenzulernen.
Indem Sie einige dieser Tipps in Ihren Alltag integrieren, können Sie dem Demenz-Teufelskreis entgegenwirken und wieder Klarheit im Kopf finden. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch anders ist und was für den einen funktioniert, muss nicht zwangsläufig für den anderen gelten. Aber es lohnt sich, verschiedene Ansätze auszuprobieren und herauszufinden, was am besten für Sie funktioniert. Es ist nie zu spät, um positive Veränderungen in Ihrem Leben vorzunehmen und dem Demenz-Teufelskreis zu entfliehen.
WAS ERWARTET SIE ALS PATIENT ODER ARZT VON UNS?
Bei uns werden Demenzfälle sowohl in der Physiotherapie als auch in der Ergotherapie behandelt. Beide Berufe haben unterschiedliche Ansätze, Arbeitsmethoden und Ziele. Gerne geben wir Ihnen einen Überblick über beide Bereiche.
PHYSIOTHERAPIE
Wie bei jedem unserer neuen Patienten findet zu Beginn der ersten Therapiestunde ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten statt, um relevante Informationen für die Behandlung zu sammeln und mögliche Gegenanzeigen oder "Red Flags" auszuschließen. Anschließend führt der Therapeut eine gründliche Untersuchung durch, um den aktuellen Rehabilitationsstand genau bestimmen zu können. Zusätzlich wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Profil erstellt, das speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Das Ziel besteht darin, einen klaren objektiven Ausgangspunkt festzulegen und mithilfe erster Planungen den angestrebten Zielpunkt zu formulieren. Dieser Weg wird durchgeführt mittels fortlaufender Übertragungstherapie und ständiger motorischer Kontrolle zur jederzeitigen Information über den aktuellen Leistungsstand des Patienten. Um diese Methodik noch effizienter gestalten zu können und das volle Potenzial der Behandlung ausschöpfen zu können, bieten wir optional die Möglichkeit einer verlängerten Therapiedauer an. Das Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotential vollständig nutzen zu können sowie eine qualitativ hochwertige Therapie zu gewährleisten und dadurch das Behandlungsergebnis zu optimieren. Durch dieses erweiterte Konzept können unsere Therapeuten effektiver am Therapieprozess arbeiten.
Das Vorgehen in der Therapie In der Physiotherapie liegt der Hauptfokus darauf, den Lebensstil zu optimieren, um das Risiko für die Entstehung von Demenz zu reduzieren, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und eine bessere Alltagsfunktion zu erreichen. Wenn wir uns die zwölf Faktoren anschauen, die 35% aller Demenzfälle ausmachen, wird deutlich, dass viele dieser Faktoren beeinflussbar sind. Dazu gehören vor allem: mangelnde körperliche Aktivität, Bluthochdruck, Übergewicht in mittlerem Alter, Depressionen, Diabetes, Rauchen, soziale Isolation, Ernährung und Schlaf. Unser Lebensstil spielt bei all diesen Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Studienlage zur geringen körperlichen Aktivität ist besonders überzeugend. Eine Untersuchung mit 160.000 Teilnehmern ergab eine um 45% verringerte Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken bei regelmäßiger körperlicher Betätigung. Eine weitere dreieinhalbjährige Studie zeigte einen Anstieg des Erkrankungsrisikos von 53% bei Personen mit wenig täglicher Aktivität im Vergleich zu solchen mit einem aktiven Lebensstil. Der positive Einfluss von Bewegung auf das Gehirn wird noch deutlicher sichtbar durch Bilder gemessener Hirnaktivitäten: Die Hirnaktivität ist um ein Vielfaches höher nach einer zwanzigminütigen Spaziergangseinheit im Vergleich zum Sitzen. Besorgniserregend ist, dass dieses Bild einen Großteil unserer älteren Generation widerspiegelt. In einer digitalen Welt besitzen 95% der Zwölfjährigen ein Smartphone und junge Erwachsene verbringen durchschnittlich 10,5 Stunden pro Tag im Sitzen. Unsere Gesellschaft hat den Bezug zu unserem eigenen Körper völlig verloren. Unser Körper dient uns lediglich dazu, zur Arbeit oder zur Schule zu gelangen und dort stundenlang sitzend am Unterricht teilzunehmen oder am Computer zu arbeiten. Danach bringt er uns nach Hause, wo wir uns auf die Couch legen und unsere Lieblingsserie bei Netflix weiterschauen können oder endlich wieder Zeit für die Playstation haben. Die Förderung von Lebensstiländerungen in präsymptomatischen Studien (bevor Symptome auftreten) könnte das Potenzial haben, ein Drittel aller Demenzfälle hinauszuzögern. Die Optimierung von Behandlungsmethoden in Verbindung mit lebensstilverändernden Maßnahmen scheint der effektivste Weg zu sein, um mehrere Risikofaktoren für Demenz gleichzeitig anzugehen. Hierzu gehören körperliche Aktivität, Ernährungsanpassungen und kognitives Training."
Körperliche Bewegung hat einen positiven Einfluss auf das Gehirn, da sie die Bildung neuer Nervenzellen fördert. Diese neuen Zellen sind besser in der Lage zu lernen als die bereits vorhandenen. Durch regelmäßiges Training von 2-3 Mal pro Woche für jeweils eine halbe Stunde kann altersbedingter Gedächtnisverlust und Degeneration der Nervenzellen vorgebeugt werden. Auch wenn man erst spät mit dem Training beginnt, können Übungsinterventionen positive Auswirkungen auf das Altern des Gehirns haben. Eine einjährige mittelintensive Trainingsroutine (3 Mal pro Woche je 40 Minuten) führte bei gesunden älteren Menschen zu einer Vergrößerung des Hippocampus - einem Teil des Gehirns, der für Gedächtnisbildung, Lernprozesse und räumliche Orientierung verantwortlich ist. Es besteht ein Zusammenhang zwischen einem aktiven Lebensstil und einem geringeren Risiko eines kognitiven Rückgangs. Das Gedächtnis von körperlich trainierten Personen mittleren Alters ist im Vergleich zu Inaktiven signifikant besser. Eine kanadische Studie an über 8200 älteren Menschen zeigte einen Zusammenhang zwischen Muskelmasse und kognitiver Leistungsfähigkeit. Teilnehmer mit mehr Muskelmasse schnitten besser ab als solche mit weniger Muskelmasse. Dies könnte daran liegen, dass Menschen mit höherer Muskelmasse im Alter aktiver sind und dadurch ihr Gehirn stärker stimulieren als Inaktive. Außerdem setzen Muskeln entzündungshemmende Substanzen frei (Myokine), die den Alterungsprozess des Gehirns entgegenwirken. Das Skillcourt-Trainingssystem ermöglicht das Training des "Visuomotorik-Systems" des Menschen. Dabei werden visuelle Reize aufgenommen, kognitiv verarbeitet und mit gezielten Bewegungen beantwortet. Dieses Tool stellt eine Verbindung zwischen Muskeltraining und Gehirntraining her. Der Skillcourt wird hauptsächlich zur Demenzprävention oder in frühen Stadien der Erkrankung eingesetzt. Bei fortgeschrittener Krankheit kann er zu einer Überreizung führen, wodurch keine positiven Effekte erzielt werden können. Eine optimierte Ernährung spielt aufgrund ihrer vielfältigen positiven Auswirkungen auf Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas und Gefäßrisiko eine wichtige Rolle. Das Hauptziel der Ernährungsoptimierung ist es, chronische Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren. Dies kann durch Verringerung von Bauchfett oder Verbesserung der Darmflora erreicht werden. Sowohl zur Vorbeugung als auch bei bestehenden Erkrankungen kann die Reduktion dieser Risikofaktoren einen positiven Einfluss haben. Daher bieten wir während der Therapie individuelle ernährungsberatende Unterstützung an."
ERGOTHERAPIE
Die Ergotherapie kann in allen Phasen der Demenz angewendet werden, um die Selbstständigkeit des Patienten bestmöglich zu fördern. Die Wirksamkeit und Wirkung der Ergotherapie bei Demenz wurde durch verschiedene Studien nachgewiesen. Obwohl Demenz nicht geheilt werden kann, können viele demenzbedingte Störungen mithilfe ergotherapeutischer Maßnahmen gelindert werden. Die Behandlung und Ziele richten sich immer nach dem Schweregrad und Stadium der Erkrankung. In der Ergotherapie konzentrieren wir uns auf kognitive Einschränkungen, sensorische und motorische Störungen sowie psychische und Umweltfaktoren. Als Therapeuten verstehen wir uns als Vernetzer und legen großen Wert darauf, das Lebensumfeld unserer Patienten einzubeziehen sowie Ärzte, Pflegepersonal oder andere Behandler in die Therapie einzubinden. Unsere Arbeit ist ressourcenorientiert - wir möchten das Beste für den Patienten erreichen, basierend auf seinen individuellen Bedürfnissen. Es ist wichtig für uns zu wissen, wie sich die Diagnose im Alltag auswirkt und welche Aktivitäten als herausfordernd empfunden werden. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Therapie besteht darin, Angehörige oder pflegende Personen zu beraten und anzuleiten. Dazu gehört auch die Vermittlung von Informationen über den Krankheitsverlauf und Symptome sowie Tipps zur Verwendung von Hilfsmitteln zur Kommunikation zwischen Angehörigen und Betroffenen erleichtern können. Wir stellen Hilfsnetzwerke vor Ort bereit und bauen diese aktiv aus. In der Ergotherapie üben wir den Aufbau von Ersatzstrategien, um neue Wege zur gewünschten Betätigung zu finden. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen, damit der Patient wichtige Aktivitäten wieder eigenständig durchführen kann. Unser Fokus liegt auf größtmöglicher Selbstständigkeit und Individualität. Wir unterstützen unsere Patienten dabei, ihre Alltagsaktivitäten beizubehalten oder einzuführen, entwickeln Routinen und Reihenfolgen zur besseren Orientierung und initiieren bzw. begleiten externe tagesstrukturierende Angebote. Zudem beraten wir bei individuellen Anpassungen des Wohnraums entsprechend der Lebenssituation des Patienten, um die Lebensqualität zu verbessern und ein höheres Maß an Autonomie zu ermöglichen. Das kognitive Training wird im Frühstadium der Demenz angewendet und bezieht sich auf alltagsrelevante Problembereiche (zur Bewältigung von Alltagsanforderungen), um die exekutiven Funktionen wie Problemlösungsfähigkeit, Frustrationstoleranz, Handlungsplanung oder Merkfähigkeit herauszufordern. Insbesondere am Anfang einer Demenzerkrankung haben sich kognitive Übungen als effektiv erwiesen. Des Weiteren greifen therapeutische Konzepte ein, die darauf abzielen, verschiedene Wahrnehmungsbereiche anzusprechen. Gerade in fortgeschrittenen Stadien der Demenz sind sensory stimulation (basale) Verfahren neben Umweltanpassungen ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung."
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Demenz ein komplexes Krankheitsbild darstellt, welches oft mit einem Teufelskreis einhergeht. Um diesem zu entfliehen und wieder Klarheit im Kopf zu finden, gibt es verschiedene Ansätze. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Ernährung, bei der auf eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen geachtet werden sollte. Auch Nahrungsergänzungsmittel können hierbei unterstützend wirken. Ein weiterer Faktor ist regelmäßiges Fitnesstraining, welches nicht nur körperliche, sondern auch mentale Vorteile mit sich bringt. Darüber hinaus gibt es auch psychologische Ansätze wie beispielsweise das Training des Arbeitsgedächtnisses oder Achtsamkeitsübungen, die helfen können, den Teufelskreis zu durchbrechen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt viele Möglichkeiten dem Demenz-Teufelskreis entgegenzuwirken und wieder Klarheit im Kopf zu finden. Wichtig ist es jedoch, frühzeitig anzufangen und nicht aufzugeben – denn jeder kleine Schritt kann helfen!
ÜBER DEN AUTOR
Bernhard Klöcker & das Team vom Bewegungszentrum Klöcker
Das Expertenteam hat als kostenlosen Service diverse Themen bearbeitet, um einen wissenschaftlichen Hintergrund und Lösungsansätze zu geben.
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