COPD

COPD

Atmen Sie leichter: die neusten Therapiemöglichkeiten bei COPD. Wie Bewegung Ihr Leben verändern kann.

Atmen Sie wieder leichter und verbessern Sie Ihre Lebensqualität mit den neusten Therapiemöglichkeiten bei COPD. Erfahren Sie hier, wie Bewegung Ihre Gesundheit positiv beeinflussen kann und welche Optionen es gibt, um Ihre Atmung zu erleichtern. Lassen Sie sich ermutigen und inspirieren, Ihr Leben trotz COPD in vollen Zügen zu genießen.

 

1. Atmen Sie leichter: die neusten Therapiemöglichkeiten bei COPD

Menschen, die an COPD leiden, haben oft Schwierigkeiten beim Atmen und sind dadurch in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Doch es gibt Hoffnung: Die neusten Therapiemöglichkeiten bieten Betroffenen die Chance, ihr Leben wieder leichter zu gestalten. Eine wichtige Rolle spielt dabei regelmäßige Bewegung. Denn durch gezieltes Training kann die Atmung verbessert und die Lungenfunktion gestärkt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Trainingsprogramm individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt wird. Auch Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel können eine Rolle spielen, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Mit den neusten Erkenntnissen und einem aktiven Lebensstil können Menschen mit COPD wieder leichter atmen und ihre Gesundheit verbessern.

COPD steht für die englische Bezeichnung "Chronic Obstructive Pulmonary Disease" und ist eine nicht heilbare, dauerhafte Lungenerkrankung, bei der die Atemwege verengt sind. Etwa 10% der erwachsenen Bevölkerung leiden an COPD, und diese Zahl steigt weiter an. Weltweit ist COPD die dritthäufigste Todesursache, wodurch deutlich wird, dass es sich um ein globales Gesundheitsproblem handelt. Die Lunge besteht aus einem rechten und linken Lungenflügel. Der rechte Lungenflügel hat drei Lappen und der linke zwei Lappen, um Platz für das Herz zu lassen. Wenn man sich das Bild unten anschaut (über Kopf betrachtet), sieht die Struktur der Lunge aus wie ein Baum in umgedrehter Position. Die Hauptäste dieser "baumartigen" Struktur sind die Bronchien - sie gehen von der Trachea (Luftröhre) ab. Diese Bronchien teilen sich weiterhin in kleinere Äste und Zweige auf und enden schließlich in den Alveolen oder auch als "Lungenbläschen" bekannt - ähnlich wie Trauben an einer Weinranke angeordnet sind. Jeder einzelne Flügel enthält etwa 200-300 Millionen dieser winzigen Bläschen miteinander verbunden durch feine Wege bedeckt mit Haargefäßen. Die Hauptaufgabe der Lunge besteht darin als Zielorgan des Atmens zu dienen; hier findet also hauptsächlicher Gasaustausch statt. Obwohl andere Strukturen ebenfalls beteiligt sind,nimmt jedoch die Lunge eine zentrale Rolle bei der Atmung ein. Der Brustkorb schützt die Lunge und fungiert als bewegliches Gerüst, das hebt sich während des Einatmens an und senkt sich beim Ausatmen ab. Die Atemmuskulatur ist auch von großer Bedeutung für den Atemprozess. Bei einer verminderten Kraft oder Ausdauer dieser Muskeln verringert sich sowohl das Luftvolumen pro Atemzug als auch das gesamte Luftvolumen pro Minute. Das Zwerchfell ist der wichtigste Muskel für die Atmung; es bewegt sich idealerweise bei jedem Atemzug um 10-12 cm nach unten. Es gibt verschiedene Inspirationsmuskeln (Muskeln zur Einatmung), welche den Brustkorb heben, indem sie ihn nach oben ziehen - diese befinden sich auf der Rückseite des Brustkorbs. Es gibt auch Expirationsmuskeln (Muskeln zur Ausatmung), welche den Brustkorb wieder zusammenziehen - diese sind an der Vorderseite des Brustkorbs zu finden."

 

GASAUSTAUSCH

In den Blutgefäßen der Haare findet ein Austausch von Sauerstoff aus den Lungenbläschen und Kohlendioxid (CO2) aus den Blutgefäßen statt. Der eingeatmete Sauerstoff strömt durch die Lungenbläschen und Kapillaren ins Blut, wo er sich an das Hämoglobin in den roten Blutzellen bindet. Von dort wird der Sauerstoff zu verschiedenen Körperbereichen transportiert, um sie mit lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgen (z.B. Muskeln, Gehirn). Gleichzeitig nimmt das Blut Abfallprodukte auf, vor allem CO2, welches wiederum an die roten Blutzellen gebunden wird. Diese Abfallprodukte werden zurück zur Lunge gepumpt und können dann ausgeatmet werden. Die Atmung führt essentielle Stoffwechselprozesse im Körper durch, die für unsere Überlebensfunktionen unerlässlich sind. Der Gasaustausch spielt eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung im Körper sowie bei der Zellatmung. Bei COPD nehmen die Schleimhäute und Schleimdrüsen chronisch entzündete Zustände an, was zu einer vergrößerten Produktion von Schleim führt. Zusätzlich wird die äußerste Schicht der Lungenbläschen geschädigt.Im Verlauf dieser Erkrankung nimmt auch die Elastizität des Lungengewebes ab und die Flimmerhärchen verlieren ihre Beweglichkeit.Dies hat Auswirkungen auf den elastischen Rückstoß-Druck in der Lunge,die wichtig ist,damit die Lunge beim Ausatmen nicht zusammenfällt. Die Atemwege verengen sich, die Atmung wird eingeschränkt und Luft bleibt in den Lungen gefangen.Dies bezeichnet man auch als "Trapped Air". Diese Veränderungen der Lunge und der Atemwege schreiten fort und führen zur Bildung einer Lungenfibrose: Das funktionierende Lungengewebe wird nach und nach durch funktionsloses Bindegewebe ersetzt, das mit Narbengewebe vergleichbar ist. Dadurch sind die Veränderungen in den Atemwegen dauerhaft und irreversibel. Trotz Medikamenten, die eine Erweiterung der Bronchien bewirken sollen, besteht ein erhöhter Atemwiderstand,die Atmung wird zunehmend erschwert.Im weiteren Verlauf reduziert sich die Oberfläche der Lungenbläschen.Diese werden zwar größer, verschmelzen aber miteinander.Nun spricht man von einemLugenemphysem.Der Gasaustausch kann nicht mehr uneingeschränkt stattfindenund es entsteht ein Ungleichgewicht bei der Atmung.Es äußert sich darin,dassder Druck des ausgeatmeteten Luftstromes geringer ist alssowohl dem Widerstandsdrucksowie dem aufgrund verengerter Blutgefäße wodurch das Ausatmen erschwertwird.So gelangt nicht alle Luft aus denLungen herausund es kommt zu einer Überblähungauch bekannt als Hyperinflation dieses Phänomenist Hauptursache für Kurzatmigkeitund somit niedrige Lebensqualität. Der Krankheitsverlauf verschlechtert sich zunehmend und geht mit verschiedenen Folgeerkrankungen einher. Zudem können Exazerbationen auftreten, die akute Verschlechterungen des Gesundheitszustandes und Krankheitsverlaufs sind.Diese werden oft durch virale oder bakterielle Infektionen oder andere Umwelteinflüsse ausgelöst.Exazerbationensind gekennzeichnetdurch eine starkeVerschlimmerung der Symptome,die meist7-10 Tage andauern.Wenn diesetatsächlich 8 Wochen lang anhält,rehabilitieren20%der Patienten nicht mehr auf ihren vorherigen Status. Die Symptome können sich in einer erhöhten Entzündung der Atemwege, erhöhter Schleimproduktion,Air Trapping (Verbleib von Luft in den Lungen ohne Ausatmen)undsowie vermehrterAtemnotäußern. Exazerbationenkann man einteilenin mild,mäßig(Behandlungmit Medikamenten)und schwer(stationäreBehandlung).Wenn stationäre Behandlungerforderlich istoderwennes2oder mehr Exazerbationenpro Jahr gibt,dann haben diesePatienteneine schlechtereLebenserwartung. COPD isteine systemische Erkrankung.Das bedeutet,nicht nurdieLungehat Probleme,sondernauchder gesamte Körper.Aus diesem Grund besteht ein hohes Risiko für verschiedene Begleiterkrankungen.Esist wichtig,dass sie erkannt und behandeltwerden,sowohl im Hinblickauf unsere Therapie als auch auf das allgemeine Wohlbefinden. Aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen Energieaufnahme und -verbrauch geht COPD mit starkem Gewichtsverlust und Abbau von Muskelmasse einher. Die konstanten Entzündungsprozesse führen zu einem gedrosselten Appetitund erhöhtem Ruheenergieumsatz. Darüber hinaus wirkt sich dies negativ auf den Muskelstoffwechsel aus, wodurch das Gleichgewicht zwischen Regeneration und Zelltod gestört wird und es zu Veränderungen in den Muskelfasern kommt.Die Muskulatur verliert an Ausdauerund das Zwerchfell an Kraft.Für die gleiche körperliche Belastung benötigen Personen mit COPD mehr Energie als gesunde Menschen,was sowohlden AufbauvonMuskelmasseals auch denKraftzuwachs erschwert. Die Überblähung der Lunge (Air Trapping)und die damit verbundenen Druckschwankungen können Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben.Sie beeinflussen insbesondereenden diastolischenDruck(d.h.den Druck,in demdie Blutgefäße sind,wennder Herzmuskelschlaff ist), was wiederum die Anspannung derHerzkammern beeinflussen kann.Esimmunsystemkann daraufhinakuteEntzündungsreaktionenauslösen,dies wiederumdas Risiko fürHerzinfarkteerhöhenkann. AufgrundderÜberblähungdrücktdasZwerchfellnachunten,Dadurchbewegtsichder wichtigste Atemmuskel nichtmehr so gut undeineguteLuftaufnahmekannaucheingeschränktsein.AndereAtemhilfsmuskelnmüssenmehrarbeitenundkönnenüberlastetwerden.DieskannauchzuverschiedenenBeschwerdenim oberen Rumpfbereichführen. Bei COPD treten häufig muskuläre Dysfunktionenauf,insbesonderein der Hüft-,Oberschenkel- undArmmuskulatur.SchnelleErmüdungderMuskelnkanndieKurzatmigkeitverstärken.Es kommt zu einer Veränderung in der Verteilung der Muskelfasern,diesführt zueinererhöhtenoxidativeStressundentzündlichenVeränderungeninderMuskulatur. Dies kann zur Entwicklung von Insulinresistenz führen,was wiedrum das Risiko für Diabetes erhöht.Zusätzlichbekommenfast 70%allerCOPDPatienteneine Osteoporose,undsowohl Depressionensind weit verbreitete Folgen einer COPD-Diagnose."

MERKMALE DER KRANKHEIT 

Die Hauptmerkmale von COPD sind wie folgt: 1. Atemnot: Im Laufe der Zeit verschlechtert sich diese kontinuierlich und wird insbesondere bei körperlicher Anstrengung schlimmer. Dabei fällt vor allem das Ausatmen schwer. 2. Chronischer Husten: Der Husten ist oft ineffektiv und es besteht Schwierigkeit beim Abhusten sowie beim Entfernen von Schleim. 3.Brustkorbsteifheit: Bei COPD kommt es häufig zu einer schlechten Haltung und dem sogenannten "Fassthorax". Dieser Begriff beschreibt einen kurzen und breiten Brustkorb, der in Einatmungsstellung fixiert ist. 4. Im Verlauf der Erkrankung verlieren COPD-Patienten oft an Gewicht und leiden unter allgemeiner Müdigkeit sowie eingeschränkter Belastbarkeit.

2. Wie Bewegung Ihr Leben verändern kann

Es bedarf keiner Diskussion mehr, dass unsere Gesellschaft zunehmend ungesund lebt. Während Menschen vor 100 Jahren noch täglich 20 Kilometer zurücklegten, beträgt die durchschnittliche Distanz heutzutage lediglich 800 Meter pro Tag. Diese Zahl hat sich während des Lockdowns sogar auf nur noch 200 Meter pro Tag reduziert. Die Ernährungssituation ist ähnlich problematisch: Vor etwa 160 Jahren betrug der durchschnittliche Kalorienverbrauch in Deutschland täglich 2120 Kalorien, heute liegt er bei erschreckenden 3.539 Kalorien am Tag. Das bedeutet konkret, dass wir unsere Energieaufnahme um beeindruckende 166% erhöht haben - obwohl wir uns zu fast einem Viertel weniger bewegen. 

Bewegung ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, um das Leben mit COPD zu verbessern. Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, die Symptome der Krankheit zu reduzieren und die Lungenfunktion zu verbessern. Ein aktiver Lebensstil kann auch dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu verringern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Bewegung bei COPD in einem angemessenen Tempo und unter Anleitung eines Fachmanns erfolgen sollte. Es gibt viele verschiedene Arten von Übungen, die für Menschen mit COPD geeignet sind, einschließlich Aerobic-Übungen, Krafttraining und Atemübungen. Einige einfache Tipps, um mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, können sein: Spazierengehen anstatt Autofahren oder Aufzugfahren vermeiden und stattdessen Treppen steigen. Ein effektives Trainingsprogramm sollte individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden und regelmäßig überwacht werden, um Fortschritte zu messen. Zusammenfassend lässt sich sagen: Bewegung ist ein wichtiger Faktor bei der Behandlung von COPD und kann einen großen Unterschied im Leben von Patienten machen.

 

3. Die Bedeutung regelmäßiger Bewegung für Menschen mit COPD

Die Bedeutung regelmäßiger Bewegung für Menschen mit COPD ist enorm. Es ist jedoch verständlich, dass es schwierig sein kann, sich zu bewegen, wenn man unter Atembeschwerden leidet. Aber Bewegung kann tatsächlich dazu beitragen, die Atmung zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Eine regelmäßige Bewegung kann auch dazu beitragen, Muskeln aufzubauen und den Körper insgesamt stärker zu machen, was wiederum den Atemprozess erleichtern kann. Es gibt viele Möglichkeiten, sich mehr zu bewegen - von einfachen Spaziergängen bis hin zu speziellen Atemübungen oder Yoga-Kursen. Wichtig ist es dabei jedoch immer auf die individuelle Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des eigenen Körpers zu achten. Ein Trainingsprogramm sollte daher immer in Absprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten entwickelt werden. Auch kleine Veränderungen im Alltag können helfen, wie zum Beispiel Treppensteigen statt Aufzug fahren oder kurze Spaziergänge an der frischen Luft einplanen. Die Verbesserung der Atmung kann auch durch eine ausgewogene Ernährung unterstützt werden - insbesondere durch eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen. Insgesamt kann eine regelmäßige Bewegung dazu beitragen, das Leben mit COPD leichter und angenehmer zu gestalten.

 

4. Einige Tipps, wie Sie sich mehr bewegen können

Regelmäßige Bewegung kann einen großen Einfluss auf das Leben von Menschen mit COPD haben. Sie können Ihre Lungenfunktion verbessern, die körperliche Ausdauer erhöhen und auch die Stimmung verbessern. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich langsam steigern und auf Ihren Körper hören, um Verletzungen zu vermeiden. Hier sind einige Tipps, wie Sie sich mehr bewegen können: - Machen Sie täglich Spaziergänge: Beginnen Sie mit kurzen Strecken und steigern Sie diese allmählich. Versuchen Sie, jeden Tag ein paar Schritte weiter zu gehen. - Nehmen Sie an einer Gruppensportart teil: Es gibt viele Gruppenaktivitäten für Menschen mit COPD wie Yoga oder Tai Chi. Diese Aktivitäten fördern nicht nur die körperliche Bewegung, sondern bieten auch eine soziale Unterstützung. - Nutzen Sie Hilfsmittel: Es gibt spezielle Geräte wie Rollatoren oder Fahrräder mit Elektromotor, die Menschen mit COPD helfen können, sich sicherer und effektiver zu bewegen. - Vermeiden Sie Überanstrengung: Wenn Sie müde werden oder Atemnot bekommen, machen Sie eine Pause und setzen Sie Ihre Aktivität später fort. Mit regelmäßiger Bewegung können Menschen mit COPD ihre Lebensqualität verbessern. Es ist jedoch wichtig, dass sie darauf achten, dass sie ihre Grenzen kennen und sich nicht überanstrengen. Durch langsame Steigerung der Bewegungsaktivitäten kann jeder seine körperliche Fitness verbessern und dadurch auch seine Atmung erleichtern.

 

5. RISIKOFAKTOREN

Die Anzahl der Risikofaktoren für die Entwicklung von COPD nimmt in den letzten Jahren zu. Dies liegt daran, dass die Bevölkerung immer älter wird und es mehr Infektionen sowie kardiologische Erkrankungen gibt. Zudem steigt Bewegungsarmut und der Tabakkonsum an. Es gibt sowohl beeinflussbare als auch weniger gut beeinflussbare Risikofaktoren. Das Rauchen ist der größte Risikofaktor für COPD, einschließlich des Rauchens von Zigaretten, Zigarren und Wasserpfeifen sowie Passivrauchen. Die Genetik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine schlechte Lungenentwicklung (bei 4-12% der Menschen) und eine niedrige Lungenfunktion im jungen Erwachsenenalter sind weitere Risikofaktoren. Bei 50% der Patienten mit COPD entwickelt sich die Krankheit aufgrund abnormalem Lungenwachstums. Normalerweise entwickelt sich die Lunge bis zum Alter von 25 Jahren vollständig und erreicht ihre maximale Funktion. Danach verschlechtert sich die Lungenfunktion allmählich mit zunehmendem Alter. Umwelteinflüsse in jeder Phase können positive oder negative Auswirkungen haben, wie beispielsweise Alkoholkonsum vor dem 15 Lebensjahr oder Rauchen während der Schwangerschaft, was das Immunsystem, das Wachstum und die Entwicklung negativ beeinflusst. Ein weiteres Risiko besteht darin chemische Partikel einzuatmen, wie sie bei Holzverbrennung, Verwendung von Düngemitteln oder Arbeiten mit Asbest oder Staub freigesetzt werden. Auch die Luftverschmutzung in Innenräumen durch Öfen, Heizungen und das Kochen mit Biomasse ist besonders in Entwicklungsländern ein großes Problem. Die persönliche Krankheitsgeschichte spielt ebenfalls eine große Rolle bei der Entstehung von COPD. Das Vorhandensein von Faktoren wie Asthma, Allergien, Tuberkulose, HIV-Infektion, häufige Sinusitis oder Lungenentzündungen, Übergewicht und Adipositas sowie unausgewogener Ernährung erhöhen das Risiko für COPD. Depressionen, Bluthochdruck und hohe Entzündungswerte sind weitere Risikofaktoren. Bei mehreren Risikofaktoren kann man durch einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität Einfluss nehmen und somit das Risiko minimieren an COPD zu erkranken. Dies reduziert auch das Risiko für Übergewicht Infektionen Depressionen Bluthochdruck hohe Entzündungsreaktionen und Diabetes.

 

6. DIAGNOSE

Um eine Diagnose von COPD zu stellen, werden die medizinische Vorgeschichte des Patienten und potenzielle Risikofaktoren berücksichtigt. Dabei werden folgende Informationen gesammelt: - Vorhandensein von Risikofaktoren und schädlichen Umwelteinflüssen. - Medizinische Vorgeschichte in Bezug auf Asthma, Allergien, Sinusitis, Polypen, Atemwegsinfektionen in der Kindheit oder andere chronische Atemwegserkrankungen bzw. generell chronische Erkrankungen. - Familiengeschichte von COPD oder anderen chronischen Atemwegserkrankungen. - Entwicklung und Abhängigkeit der Symptome. - Exazerbationen (Verschlimmerung) oder Krankenhausaufenthalte aufgrund von Atembeschwerden. - Begleitdiagnosen wie kardiologische Erkrankungen, Osteoporose oder muskuloskeletale Probleme. - Auswirkungen der Krankheit auf den Alltag sowie Einschränkungen bei Aktivitäten und Teilnahme am sozialen Leben sowie Sorgen und Ängste diesbezüglich. - Soziales Umfeld und familiäre Unterstützung -Möglichkeiten zur Minimierung der Risikofaktoren. Das Vorliegen dieser genannten Symptome und Risikofaktoren ersetzt zwar nicht die weitere diagnostische Untersuchung, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit einer COPD-Diagnose. Ein Lungenfacharzt kann einen Lungenfunktionstest namens Spirometrie durchführen, um zwei spezifische Werte zu untersuchen. Bei eingeschränkter Atemfunktion sollten diese beiden Werte reduziert sein: - FEV1: Das Lungenvolumen, das innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann. - FVC: Das Gesamtlungenvolumen eines vollständigen Ausatemzuges nach maximaler Einatmung. Das Ziel dieser Untersuchungen ist es, den aktuellen Status der Atemeinschränkung zu messen und die Auswirkungen der Krankheit auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten festzustellen. Dadurch kann eine Risikobewertung für zukünftige Ereignisse wie Exazerbationen (Verschlimmerungen), Krankenhausaufenthalte und Prognosen zur Lebenserwartung erstellt werden. Es ist auch wichtig, Begleiterkrankungen zu untersuchen und behandeln. Später wird genauer erläutert, welche Erkrankungen häufig mit COPD in Verbindung stehen. Zusätzliche diagnostische Maßnahmen können helfen, andere Krankheiten auszuschließen oder die richtige Therapie bei COPD zu finden: - Röntgenuntersuchung oder CT des Brustkorbs - Fingerpulsoximeter zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut - Blutsauerstoffmessung an einem Gefäß - Peakflow-Messgerät zur Bewertunng von Atemnot -Belastungsprüfung Blutbild

 

7. WAS KÖNNEN SIE ALS PATIENT ODER ARZT BEI/VON UNS ERWARTEN?

Physiotherapeutische Maßnahmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Behandlung, sowohl präventiv als auch zur Linderung von Symptomen, Verbesserung der Lebensqualität und Verlängerung der Lebenserwartung. Wie bei jedem neuen Patienten führen wir zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch durch. Dabei möchten wir Informationen über die medizinische Vorgeschichte, vorhandene Risikofaktoren und Nebendiagnosen sowie den Krankheitsverlauf und den Einfluss der Erkrankung auf das tägliche Leben erhalten. Dazu können verschiedene Fragebögen ausgefüllt werden: - Modified British Medical Research Council Questionnaire (4) - COPD Assessment Test (CAT) Zusätzlich erstellen wir gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil, das speziell auf die alltäglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Das Ziel dabei ist es, einen objektiven IST-Zustand festzulegen und eine erste Planung für den angestrebten Soll-Zustand zu formulieren. Dieser Weg wird durchgeführt durch die Übertragung der Therapie und kontinuierlich überwacht und bewertet, um jederzeit über den aktuellen Leistungsstand des Patienten informiert zu sein. U
m diese Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial der Behandlung auszuschöpfen, bieten wir Ihnen die Möglichkeit einer erweiterten Therapiedauer an. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass unsere Therapeuten noch effektiver am Therapieprozess arbeiten können. Zur Messung des IST-Zustandes des Patienten und zur Evaluierung im weiteren Verlauf der Behandlung werden zu Beginn der Therapie und währenddessen verschiedene Assessments durchgeführt. Zur Bestimmung der Belastungstoleranz können beispielsweise der "6 Minuten Gehtest" und der "Sit to Stand Test" durchgeführt werden. Beim 6 Minuten Gehtest wird die maximal zurückgelegte Strecke innerhalb von 6 Minuten gemessen. Beim Sit to Stand Test werden die korrekt ausgeführten Wiederholungen gezählt, bei denen man innerhalb eines definierten Zeitintervalls von 30 oder 60 Sekunden vom Stuhl aufsteht. Hierbei kann auch die Zeit gemessen werden, die ein Patient für eine bestimmte Anzahl an Wiederholungen benötigt. Um die Muskelfunktion zu überprüfen und zu evaluieren, können zusätzlich separate Krafttests für verschiedene Muskelgruppen durchgeführt werden. Dabei wird das Gewicht ermittelt, mit dem ein Patient eine Übung maximal 10 Mal ausführen kann. Basierend auf dem Anamnesegespräch und den Assessments wird dann ein individueller Behandlungsplan erstellt. Gemeinsam setzen wir Ziele fest, sowohl langfristige als auch kurzfristige Ziele für einzelne Phasen der Behandlung.
Für den Behandlungsplan wählen wir aus verschiedenen Ansätzen aus: Das Ziel einer Lungenrehabilitation besteht darin, die körperliche Leistungsfähigkeit, Ausdauerfähigkeit und Belastbarkeit sowie damit verbunden auch die Lebensqualität zu verbessern und Exazerbationen (Verschlimmerungen) sowie Sterblichkeit zu reduzieren. Dafür empfiehlt sich eine Kombination aus Kraft-, Intervall- und Ausdauertraining. Mehrere Studien zeigen, dass diese Trainingsmethoden einen großen Einfluss auf die Lebensqualität, Belastbarkeit, physische Leistungsfähigkeit sowie die Reduktion von Atemnot, Krankenhausaufenthalten und Sterblichkeit haben können. Zudem kann dies auch zu einer Verringerung von Ängsten und Depressionen führen. Beim Krafttraining liegt der Fokus auf dem Oberkörpertraining. Eine verbesserte Armkraft führt ebenfalls zu einer besseren Ausdauer und Belastbarkeit bei Aktivitäten des Oberkörpers und der Arme. Es wird jedoch empfohlen, generell ein Training für die gesamte Muskulatur der oberen und unteren Extremitäten durchzuführen. Wie bereits erwähnt, nimmt die Kraft der Atemmuskulatur ab. Die Muskeln sind häufig überlastet, da sie mehr Anstrengung benötigen, um das Atmen zu unterstützen. Daher ist es sehr wichtig, diese Muskeln zu trainieren und belastbarer zu machen".

 

BILDUNG & SELBSTVERANTWORTUNG

Eine effektive Behandlung von COPD basiert auf einem guten Selbstmanagement. Dem Patienten wird vermittelt, wie er sein Verhalten und seinen Lebensstil optimieren kann, um das Risiko einer Verschlechterung der Krankheit zu minimieren und seine Lebensqualität zu verbessern. Zudem ist es wichtig, dass der Patient lernt, frühzeitig Exazerbationen zu erkennen, während des Trainings auf seinen Körper zu achten, seine Grenzen wahrzunehmen sowie Entscheidungen darüber zu treffen, wann Hilfe benötigt wird und persönliche Ziele festzulegen.

 

ATEMÜBUNGSTECHNIKEN 

Es gibt verschiedene Methoden zur Verbesserung der Atmung, die Atemnot lindern und die Belastbarkeit steigern können. Zudem können diese Techniken auch bei Angst- und Panikattacken sowie beim Lösen von Schleim helfen. Die Lippenbremse ist eine Atemübung, um während körperlicher Anstrengung die Atmungsrate zu senken und die Erholung zu beschleunigen. Eine gute Kontrolle über das Tempo der Atmung ist ebenso wichtig. Weitere Faktoren sind das Erlernen einer entspannten, langsamen und tiefen Atemtechnik sowie eine korrekte Haltung oder Positionierung dabei. Entspannungsstrategien können dazu beitragen, Panik und Angst bei Kurzatmigkeit zu reduzieren. 

 

ATEMWEGREINIGUNGSTECHNIKEN 

Verschiedene Methoden zur Reinigung der Atemwege dienen dazu, die Lunge mit Luft zu versorgen, den Blutfluss anzuregen und den Schleim mobilisieren. Diese Techniken umfassen sowohl manuelle Verfahren als auch Lagerungsdrainagen, welche vom Therapeuten durchgeführt werden können bzw., solche Techniken kann ein Patient erlernen , um sie selbstständig anzuwenden . Dazu gehören zum Beispiel: Autogene Drainage: Durch tiefe Atemübungen in Kombination mit bestimmten Positionierungen des Brustkorbs wird Luft hinter dem Sekret in den kleineren bis mittlereren Bronchien eingebracht. Huffing: Eine Hustentechnik zur effektiverem Ausstoßen von Sekret ohne starke Ermüdung. Das Erlernen eines Atemzyklus Zudem gibt es verschiedene PEP (Positive Expiratory Pressure) Geräte (siehe Bild unten), bei denen der Patient gegen Widerstand ausatmen muss, um Vibrationen zu erzeugen und den Bronchialschleim zu lösen. Laut einer aktuellen Studie kann durch regelmäßiges Training mit diesen Geräten (5-7 mal täglich für 5-20 Minuten) die Atemausdauer um 86%, die Lebensqualität um 21% und die Stärke der Einatemuskulatur um 55% verbessert werden.

 

MUSKELTRAINING

Ziel des Krafttrainings besteht darin, die körperlichen Einschränkungen aufgrund von COPD zu verringern. Im Gegensatz zum Ausdauertraining ist beim Krafttraining die Kurzatmigkeit weniger einschränkend. Es wird empfohlen, sowohl den Ober- als auch den Unterkörper zu trainieren. Dabei sollte die Belastung langsam gesteigert werden und zwischen 50 - 80% der Maximalkraft (1 RM) liegen. Das 1 RM ist das maximale Gewicht, mit dem eine Übung nur einmal ausgeführt werden kann. Sobald der Patient 1 - 2 Wiederholungen mehr schafft als im Bereich von 6 -12 Wiederholungen, kann das Gewicht um 2 -10% erhöht werden. Für Personen mit stark eingeschränkter körperlicher Belastbarkeit besteht zudem die Möglichkeit eines Bloodflow Restriction Trainings, bei dem durch sichere Bänder der Blutfluss während des Trainings leicht eingeschränkt wird. Dadurch können ähnliche Trainingseffekte wie bei einer Belastung von lediglich 30% der Maximalkraft erzielt werden und es kommt zur Ausschüttung von Wachstumshormonen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Krafttrainings betrifft die Einatemmuskulatur. Diese sollte idealerweise fünf bis sieben Mal pro Woche für fünf bis zwanzig Minuten trainiert werden. Hierbei können verschiedene Atemtrainer verwendet werden, welche im Abschnitt über Atemtechniken näher erläutert und vorgestellt sind. Gerne können Sie direkt einen Termin mit uns vereinbaren."

 

 

ERNÄHRUNG 

Wie bereits erwähnt, ist Gewichtsverlust und Muskelabbau eine Folge von COPD. Dies liegt daran, dass die chronischen Entzündungsprozesse und die geschädigte Lunge einen erhöhten Energiebedarf verursachen. Der Körper beginnt daher Muskeleiweiß abzubauen, um den Energiemangel auszugleichen. Um dem entgegenzuwirken, spielt eine richtige Ernährung eine wichtige Rolle in der Behandlung und kann bei Bedarf durch unsere Ernährungsberater unterstützt werden. Studien zeigen außerdem einen klaren Zusammenhang zwischen Ernährungszustand und Sterblichkeit auf. Untergewicht verringert die durchschnittliche Überlebenszeit, während ein verbessertes Gewicht das Überleben verlängern kann. Es ist allgemein wichtig auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und insbesondere genügend Kalorien zuzuführen, wenn Untergewicht vorliegt. Eine gute Proteinzufuhr ist essentiell für den Muskelerhalt-und -aufbau. Studien haben gezeigt, dass zusätzliche Trinknahrung zwei- bis dreimal täglich neben den Mahlzeiten positive Ergebnisse erzielen kann. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erleichtert ebenfalls das Abhusten von Schleim. Es empfiehlt sich mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen anstatt wenigen großen Mahlzeiten. Für COPD-Patienten sind auch ausreichend Vitamine sowie Omega-3-Fettsäuren (eventuell als Nahrungsergänzungsmittel) und Kalzium wichtig. Es wird empfohlen, reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu konsumieren. Der Konsum von alkoholischen Getränken sollte vermieden werden, da sie die Harnsäurekonzentration im Blut erhöhen können. Harnsäure kann sich negativ auf die COPD auswirken, indem sie die Lungenfunktion beeinträchtigt und die körperliche Belastbarkeit reduziert. Dadurch kommt es häufiger zu Exazerbationen (Verschlechterung der Symptome) sowie Begleiterkrankungen.

 

8. Fazit: Atmen Sie leichter durch die neusten Erkenntnisse, leben Sie einen aktiven und gesunden Lebensstiel und verbessern Sie Ihre Gesundheit mit regelmäßiger Bewegung

Fazit: Atmen Sie leichter durch die neusten Erkenntnisse, leben Sie einen aktiven und gesunden Lebensstiel und verbessern Sie Ihre Gesundheit mit regelmäßiger Bewegung. COPD kann eine belastende Krankheit sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, um die Symptome zu lindern und ein glückliches Leben zu führen. Regelmäßige Bewegung ist eine der effektivsten Methoden, um die Atmung zu verbessern und den Körper fit zu halten. Es gibt zahlreiche Übungen, die speziell für Menschen mit COPD entworfen wurden, wie z.B. Atemübungen oder leichte Ausdauertrainingseinheiten. Es ist wichtig, langsam anzufangen und sich allmählich zu steigern, um Überanstrengung und Stress auf den Körper zu vermeiden. Neben regelmäßiger Bewegung spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Atmungsfunktion. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Nahrungsergänzungsmittel können dazu beitragen, den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Es ist auch wichtig, den Fortschritt bei der Verbesserung der Atmung zu messen, um motiviert zu bleiben. Ein Tagebuch oder eine App kann helfen, das Training im Blick zu behalten und Erfolge festzuhalten. Insgesamt kann ein aktiver und gesunder Lebensstil dazu beitragen, die Symptome von COPD zu reduzieren und ein glückliches Leben zu führen. Mit regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung können Sie Ihre Atmung verbessern und sich besser fühlen. Es gibt viele Ressourcen und Unterstützung, um Ihnen dabei zu helfen, Ihren Weg zu einem gesünderen Leben zu finden.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Bernhard Klöcker & das Team vom Bewegungszentrum Klöcker

Das Expertenteam hat als kostenlosen Service diverse Themen bearbeitet, um einen wissenschaftlichen Hintergrund und Lösungsansätze zu geben. 

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